SALZIGES - Ein Lob auf den Aberglauben

  10.08.2018 Rheinfelden

Aberglaube lohnt sich. Nicht für die Menschen, die abergläubisch sind, aber für alle anderen, die darauf pfeifen. Kleines Beispiel: Am günstigsten fliegt, wer seinen Flug für Freitag, den 13., bucht. Da trauen sich viele nicht ins Flugzeug, obwohl es so sicher ist wie immer. Deswegen erhält man die Tickets billiger.

Gibt es auch Fricktaler Beispiele für Aberglaube? Natürlich: Wer glaubt, dass Laufenburg irgendwann staufrei wird, ist zwar abergläubisch, er steht aber trotzdem in der Kolonne. Besser fährt, wer aufs Velo steigt und seine Einkäufe in der Schweiz erledigt. Wer denkt, so die Welt zu retten, irrt aber wahrscheinlich ebenfalls.

Und jetzt werden wir dialektisch: Wer glaubt, dass die menschgemachte Klimaerwärmung Aberglaube sei, ist wohl selber abergläubisch. Zum Aberglauben neigt vermutlich ebenso, wer darauf vertraut, dass die Nagra eine gute Lösung für unseren Atommüll finden wird. 100000 Jahre oder länger lässt sich sicher nichts sicher verbuddeln.

Zum Schluss stellt sich noch eine Frage: Was unterscheidet den Aberglauben eigentlich vom Glauben? Diese Büchse der Pandora machen wir ein andermal auf. Vielleicht am besten an einem Freitag, den 13.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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