Meine Argumente zur Abwahl von Pfarrer Johannes Siebenmann

  14.08.2018 Leserbriefe

Die reformierte Kirchgemeinde von Frick ist ein «Phönix in der Asche». Wird Pfarrer Johannes Siebenmann wieder gewählt, wird der «Vogel» (unsere Kirchgemeinde) lichterloh verbrennen und lange Zeit nicht mehr wieder aufstehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Meine Kritik an Johannes Siebenmann beruht auf meinem persönlichen Empfinden, das sich von Anfang an ihm gegenüber eingestellt hatte. Schon bei seiner Vorstellungspredigt vor vier Jahren hatte ich ein ungutes Gefühl, aber blauäugig habe ich der Wahl zugestimmt im Vertrauen auf die damalige Kirchenpflege, von der ich inzwischen weiss, dass sie bei seiner früheren Kirchgemeinde Wohlen keine Referenzen eingeholt hatte. In der Einleitung zu seiner Vorstellungspredigt sagte Johannes Siebenmann: «Meine Predigt habe ich ganz gewiss noch kein anderes Mal gehalten. Ich schreibe nämlich nie etwas auf und besitze keine Sammlung meiner Predigten». Das machte mich stutzig. Auch seine weiteren Predigten verliefen ähnlich, waren meines Erachtens unvorbereitete, improvisierte Plaudereien. Ganz am Anfang seiner Amtstätigkeit störte mich seine mangelnde Gastfreundschaft. Er hatte christliche, chinesische Gäste in die Kirchgemeinde eingeladen und liess mich durch ein Mitglied der Kirchenpflege anfragen, ob ich sie beherbergen würde. Dabei wohnte er ganz allein in einem sorgfältig renovierten Pfarrhaus und hätte genügend Platz gehabt, um sie selber aufzunehmen.

Im Februar 2016 war er an der Reihe für den traditionellen Ungarnsonntag. In der Predigt, die jeweils in der Partnergemeinde Tiszakécske und in der Kirchgemeinde Frick zum gleichen Bibelwort gehalten wird, ging er mit keinem Wort auf die ungarischen Freunde ein und erst beim anschliessenden Brunch hat dann Kirchenpflegerin Bettina Roth die Verbindungen geknüpft. Und dann in einem Gottesdienst mit Mitwirkung der «joyfulvoices.ch» verschlug es mir total den Schnauf, als er seine Predigt kurz unterbrach, ins Publikum schaute und von der Kanzel hinunter eine anzügliche Bemerkung zum Schlagzeuger und seiner Freundin machte, die in der vordersten Bank sassen. «So, das ist der letzte Gottesdienst, den ich von Johannes Siebenmann besuche», sagte ich mir damals. Das sind subjektive Empfindungen, ich weiss, aber nachdem ich dazu noch all die Vorwürfe engagierter Personen an der Kirchgemeindeversammlung vom 25. Juni diesen Jahres gehört habe, bin ich überzeugt, dass nur eine Abwahl von Pfarrer Johannes Siebenmann unserer reformierten Kirchgemeinde Frick zu einem guten Neuanfang verhelfen kann.

ANNEMARIE SCHLÄPFER, EHEMALIGE KIRCHENPFLEGERIN (1987-1998)


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote