Ein öffentliches Still- und Wickelzimmer

  28.08.2018 Rheinfelden

Dank der Mütter- und Väterberatung gibt es im «Roten Haus» in Rheinfelden ein öffentliches Still- und Wickelzimmer. Die neuen Räume bewähren sich.

Valentin Zumsteg

Auf eine lange Geschichte kann die Mütter- und Väterberatung in Rheinfelden zurückblicken. 1933 ist die Institution mit Unterstützung des gemeinnützigen Frauenvereins gegründet worden. Im gleichen Jahr bezog die Beratungsstelle das Haus am Zollrain 3, wo das Büro unglaubliche 85 Jahre lang blieb. Die Beratungen mussten allerdings seit 2012 in anderen Räumlichkeiten durchgeführt werden, da die alten Räume für Besucher nicht mehr zumutbar waren.

Wieder unter einem Dach
Seit März 2018 ist die Mütter- und Väterberatung, die vom Gemeindeverband Sozialbereiche Bezirk Rheinfelden (GSBR) getragen wird, nun im «Roten Haus» an der Habich-Dietschy-Strasse 1 in Rheinfelden untergebracht. «Wir sind sehr froh, dass sich das Büro und der Beratungsraum wieder am gleichen Standort befinden. Das war seit langem ein Anliegen», schildert Esther Rüttimann, Bereichsleiterin Mütter- und Väterberatung. Ausser in Rheinfelden sind die sechs Mütter- und Väterberaterinnen, die sich 270 Stellenprozente teilen, regelmässig in den Gemeinden Kaiseraugst, Möhlin und Stein präsent und decken so den ganzen Bezirk Rheinfelden ab.

«Die neuen Räumlichkeiten in Rheinfelden bewähren sich sehr gut. Unsere Besucherinnen und Besucher zeigen sich begeistert», sagt Esther Rüttimann. Neben Büro und Beratungsraum gehört ein Still- und Wickelzimmer zum Angebot. «Dieses steht nicht nur den Frauen offen, die in eine Beratung kommen, sondern allen Müttern mit Kleinkindern», betont Rüttimann. Ein solches Angebot habe bisher in Rheinfelden gefehlt. Wie die ersten Erfahrungen zeigen, wird es gerne genutzt. Das Beratungsangebot der Fachstelle richtet sich an Eltern mit Kindern bis zum Alter von fünf Jahren. «Die Bandbreite der Themen ist sehr gross. Sie reicht von Fragen zum Stillen, über Ernährungsberatung bis zu Erziehungs- und Entwicklungsfragen», erklärt Rüttimann.

Fast 4000 Beratungen
Pro Jahr zählt die Institution rund 2200 Beratungen im direkten Gespräch und 1700 via Telefon und Email. Bei Familien mit Mehrlingen machen die Beraterinnen auf Wunsch Hausbesuche. «Das hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen», erklärt Marlis Recher, Geschäftsleiterin beim GSBR. Daneben wird die Mütter- und Väterberatung für Kindswohl-Abklärungen beigezogen.

Im «Roten Haus» sind zahlreiche andere soziale Institutionen untergebracht (siehe Artikel oben). Daraus ergeben sich Synergien, von denen die Mütter- und Väterberatung profitiert. Zum Beispiel mit dem Trägerverein für Jugend- und Kinderkultur, dem Zeka (Zentrum für Körperbehinderte Aargau) und der Lungenliga. Wer weiss, vielleicht hat die Mütter- und Väterberatung mit dem «Roten Haus» wieder eine Heimat für die nächsten 85 Jahre gefunden.

Das öffentliche Still- und Wickelzimmer im «Roten Haus», Habich-Dietschy-Strasse 1, ist wie folgt offen: Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote