ECHO VOM BÖZBERG

  03.08.2018 Bözen

Der Wald braucht uns nicht…

… aber wir den Wald. Beim Treffen der Alt-Förster aus dem Forstkreis Jura-Fricktal las ich hierüber wenig. Das leidige Thema, stammend aus den 70iger Jahren der mangelnden Holzerträge, welches ungelöst und sich jährlich noch verschlimmert, wurde diskutiert. An jeder Versammlung, bei den Ortsbürgergemeinden, bei den Wald-Korporationen, bei den privaten Waldbesitzern oder bei Waldumgängen waren und sind die mangelnden Erträge das Thema. Die Rüstkosten übersteigen den Erlös des Holzes, die Wiederaufforstung liegt schlicht nicht mehr drin. Die Waldpflege muss aus eigenen Mitteln – Mitarbeit und Geld - gespeist werden, Forstreserven werden angezapft, Reserven also, welche für kurzfristige Überbrückungen gebildet wurden. Diese sollen übrigens gänzlich abgeschafft werden... Geld für den Gesundheitsspender Wald ist unnötig, so der Tenor im Grossen Rat zu Aarau. Eine fatale Entscheidung! Er verneinte die Waldinitiative. Dass die bürgerlichen Räte die Ablehnung verursachten, stimmt mich nachdenklich und ich kann nur hoffen, dass wir Aargauerinnen und Aargauer dieser Politik eine gehörige Abfuhr erteilen. Für jedes soziale «Boboli» werden parteiübergreifend Gelder gesprochen; für unsere Lebensgrundlage Wald ist jeder Batzen zu viel. Himmeltraurig!

Der Klimawandel hat eingesetzt, das Römerwetter komme zu uns. Was passiert mit dem Wald, wenn uns inskünftig Hitze- und Trockenperioden heimsuchen? Welche Baumarten sind resistent genug, diese Wetterphänomene zu prestieren? Sollen unsere Wälder zu Buschland verkommen? Der Wald ist ein Grundbedürfnis; Ruhe und Erholung sind für uns unabdingbar. Bewegen ist das halbe Leben, sagt der Volksmund. Eine Vielzahl von Sportarten findet im Wald statt. Wald kann und wird nie ein Geschäft sein, auch mit den geforderten 25 Franken pro Person und Jahr. Alle dem Wald verpflichteten Persönlichkeiten vermitteln viel Idealismus. Freiwilligkeit ist für sie ein Selbstverständnis. Der Waldbatzen würde dieser Ideologie etwas entgegenkommen. Walderhalt und Waldpflege ist ein Mehrgenerationen Auftrag. Wald-Akteure, habt mehr Mut, wir Bürgerinnen und Bürger helfen euch mit einem kräftigen Ja für die Waldinitiative. Nochmals: der Wald braucht uns nicht – aber wir den Wald!

HANSPETER JOSS, BÖZEN


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