Baustellen sorgen für Staus

  30.08.2018 Laufenburg

Durch die lange Planungszeit und Einsprachen ist der Start der Laufenburger Innerortssanierung immer wieder verschoben worden. Deshalb gibt es jetzt eine Konzentration von gleich mehreren Baustellen.

Susanne Hörth

«Von Sisseln bis Laufenburg brauchen Sie rund 20 bis 30 Minuten länger», halten uns freundliche Radiomoderatoren regelmässig über die aktuellen Verkehrssituationen auf dem Laufenden. Dass sich der Verkehr durch Laufenburg bis zum Grenzübergang nach Deutschland allabendlich staut, ist nicht neu. Seit aber vor einigen Monaten mit der Strassensanierung ausserorts Richtung Sisseln begonnen wurde und gleichzeitig auch die in diesen Abschnitt einmündende Unterdorfstrasse Kaisten umfassend saniert wird, ist noch mehr Geduld von den Verkehrsteilnehmern gefordert. Nacheinander folgen mehrere Sanierungsabschnitte, die jeweils durch Lichtsignalanlagen geregelt werden. Zusätzlich sind Verkehrsdienst-Mitarbeitende im Einsatz, die je nach Situation die Ampeln manuell bedienen.

«Mühsame Verkehrssituation»
«Schriftliche Beschwerden auf der Gemeinde haben wir nicht. Aber man wird natürlich oft auf die mühsame Verkehrssituation in und um Laufenburg angesprochen», so Stadtammann Herbert Weiss. Und er ist sich bewusst, dass diese Situation noch geraume Zeit andauern wird.

Ende dieser Woche gesellt sich in unmittelbarer Nähe zu den bereits bestehenden Strassenbaustellen eine weitere dazu. Der Autobahnzubringer in Eiken wird für 3,8 Millionen Franken zu einem Kreisel umgebaut. «Ein Jahr Bauzeit für einen Kreisel. Und noch mehr Stau!», wird bei dieser Ankündigung in den sozialen Netzwerke gestöhnt.

Und noch eine Baustelle mehr
Im Oktober beginnt zudem in Laufenburg der Ausbau der Innerortsstrecke. Diesem Vorhaben geht eine über zehnjährige Planungszeit und eine durch Einsprachen verursachte Verzögerung voraus. Das wiederum führt nun zu der Konzentration von mehreren Strassenbaustellen, erklärt Stefano Donatiello, Kreisingenieur beim Baudepartement des Kantons Aargau. Er führt weiter aus: «Wir hätten natürlich auch mit den anderen Sanierungen zuwarten können, bis der Innerortsausbau abgeschlossen ist.» Das wollte man aber nicht. Insbesondere deshalb nicht, weil bei der Kaister Unterdorfstrasse die Werkleitungen ersetzt werden mussten und hier dringender Handlungsbedarf bestand. Dass sich die Verkehrsteilnehmer durch die «geballte Ladung an Strassenbaustellen» und den dadurch nicht vermeidbaren Behinderungen genervt fühlen, kann Donatiello verstehen.

Zur Innerortssanierung in Laufenburg hält Herbert Weiss fest, dass an der Wintergemeindeversammlung noch ein Zusatzkredit für die elektrischen Leitungen traktandiert werden muss. Aufgrund der langen Planungszeit hätten sich die Kosten verändert (die NFZ berichtete). Wenn er nun auch froh ist, dass das lange Planwerk endlich in die Tat umgesetzt wird, so sieht Weiss die Lösung der Laufenburger Stauproblematik nicht in dem Strassenausbau. Das verschaffe lediglich eine Linderung. Mehr Entlastung für Laufenburg verspricht sich Weiss von dem beim Regierungsrat geforderten S1-Halbstundentakt von Laufenburg nach Stein. «Da müssen wir dran bleiben.» Die aktuelle Ankündigung von Novartis, in Stein bis zu 450 neue Stellen zu schaffen, sei erfreulich, führe aber auch zu Mehrverkehr in der Region. Um diese künftigen wie auch viele bisherige Arbeitnehmer um Laufenburg herum für die Bahn zu begeistern, «müssen wir uns unbedingt weiter für ein öffentliches Verkehrsnetz mit attraktiven und schnellen Verbindungen bei uns einsetzen.»

Weiss geht auch auf ein Gespräch, welches er kürzlich mit seinem deutschen Amtskollegen, dem Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger, geführt hat. «Auf deutscher Seite ist die A98 noch immer nicht fertig gebaut.» Mit dieser Autobahn könnte eine weitere Verkehrsentlastung auf Schweizer Seite erfolgen, ist Herbert Weiss überzeugt.


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