Andreas Kyburz holt Bronze im Sprint

  07.08.2018 Möhlin

OL-Weltmeisterschaft in Lettland

Perfekter Auftakt für das Schweizer OL-Team an den Weltmeisterschaften in Lettland: Im Sprint-Rennen verteidigte Daniel Hubmann seinen WM-Titel erfolgreich, Andreas Kyburz aus Möhlin gewann überraschend die Bronzemedaille. Matthias Kyburz wurde Fünfter.

Daniel Hubmann wird nicht älter, er wird schneller: Nach WM-Gold vor Jahresfrist in Estland und EM-Gold im Mai im Tessin (zeitgleich mit Matthias Kyburz aus Möhlin) gewann er zum dritten Mal in zwölf Monaten internationales Gold. «Ich kann mir nicht erklären, weshalb ich dreimal Sprint-Gold in Serie gewonnen habe, aber jetzt bin ich einfach sehr zufrieden», sagte Hubmann. «Im Sprint musst Du immer voll angreifen, da hilft kein Taktieren. Ich rutschte in der ersten Kurve auf dem nassen Kopfsteinpflaster aus, stürzte aber nicht. Da wusste ich, wie viel es leiden mag», ergänzte er. Er habe im Gegensatz zu vielen anderen Athleten keine Probleme mit den vielen Touristen in den Gassen gehabt.

Gut 20 Sekunden hinter Hubmann gewann wie erwartet ein Kyburz eine Medaille – aber nicht Matthias war es, sondern sein Bruder Andreas, der vor zwei Monaten an der EM einen Bänderriss erlitten hatte und jetzt wie aus dem Nichts aufs Podest lief. «Es ist irrsinnig», sagte Kyburz total aus dem Häuschen. «Es ging nach meiner Verletzung sehr schnell wieder aufwärts, ich konnte bald wieder gut trainieren, die WM-Testläufe gegen harte interne Konkurrenz gaben mir Zuversicht», so Kyburz und ergänzte: «Es war ein sehr spezieller Lauf mit dem total unebenen Pflastersteinboden, dem heftigen Regen und den vielen Leuten in den Gassen.» «Nur» den 5. Rang erreichte der mehrfache Weltmeister und Sprint-Europameister Matthias Kyburz, der nach zwei Stürzen ziemlich gezeichnet wirkte. «Es war tricky, aber ich bin mir keines Fehlers bewusst. Aber es hat heute einfach etwas gefehlt, um ganz vorne mitzulaufen.»

Nicht total fit fühlte sich Martin Hubmann, der den 16. Rang erreichte. «Ich bin nach den Europameisterschaften fast ein bisschen in ein Formtief gefallen und war heute physisch unterlegen, mir fehlte etwas der Speed. Es war ein cooler Sprint, in dem ich nicht immer die besten Routenwahlen getroffen habe», sagte der Bruder des neuen und alten Weltmeisters.

Judith Wyder sprintet auf Rang 3!
Auftakt nach Mass für das Schweizer Team: Im Sprint-Rennen der Frauen gewinnt Judith nach einigen Fehlern und zwei Stürzen am Schluss hinter der überragenden Maja Alm und Tove Alexandersson (SWE) die Bronzemedaille, Elena Roos wird 4. «Ich bin sehr happy, ich darf stolz und zufrieden sein mit meiner Leistung», sagte Wyder im Ziel. Es sei ein sehr technischer Kurs gewesen mit Sackgassen und Barrieren, trotzdem habe sie ein hohes Tempo laufen können.

«Ich hatte es in der Hand, noch besser klassiert zu sein, aber ein paar kleinere Fehler und zwei Stürze auf dem nassen Kopfsteinpflaster haben dies verhindert», sagt Wyder. Ein weiteres Problem für Wyder: «Es hatte definitiv zu viele Touristen in den engen Gassen.»

Das bestätigte auch Elena Roos, die sechs Sekunden hinter ihrer Teamkollegin den vierten Rang erreichte. «Zeitweise hatte es viele Leute, ich bin sogar durch eine Hochzeitgesellschaft gelaufen», erzählte die Tessinerin. Sie sei zufrieden mit ihrem Rennen, ihr seien keine Fehler bewusst. «Als ich unterwegs gehört habe, dass ich ganz vorne mitlaufe, habe ich auf den letzten paar Posten voll gepusht, eventuell hätte ich das schon etwas früher tun müssen», analysierte Roos im Ziel. «Die drei vor mir sind physisch einfach besser, sie laufen ja auch seit Jahren um Titel und Medaillen, das muss ich akzeptieren. Eine von ihnen müsste schon einen grossen Fehler begehen, damit ich aufs Podest laufen könnte.» Nicht im Final antreten konnte Routinier Sabine Hauswirth. Sie verwechselte zwei Posten, weil sie beim Kartenlesen bereits den nächsten Posten avisierte. (mgt)


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