«Es ist ein wunderbares Festival»

  21.08.2018 Rheinfelden

Die Brückensensationen in Rheinfelden lockten gut 12 000 Festivalbesucher an

Zu Tausenden strömten die Menschen am Wochenende zu den Brückensensationen in Rheinfelden. 68 Shows mit 20 Künstlergruppen aus sieben Nationen bot das 12. Theaterfestival auf und lud ein zum Schauen, Staunen und Mittun. Das Übrige zum Gelingen trug das sommerliche Wetter bei.

Hildegard Siebold

Eine Attraktion jagte die nächste beim Bummel über die Rheinbrücke. Da lag jede Menge Musik drin, immer und überall hörte man das Trommeln und das Klingen des mobilen Musikorchesters. Keiner kam an den riesigen Musikinstrumenten vorbei, ohne sich an ihnen auszuprobieren und ihnen Töne zu entlocken. Nicht minder bestechend waren die verspielten Marionetten des Théatre de la Toupine. Aus allerlei Recyclingmaterialien waren die lustigen Gestalten zusammengebaut und animierten das Publikum, den Marionetten als Strippenzieher Leben einzuhauen.

Der erste mobile Beichtstuhl
Peppig ging es auf dem Inseli zur Sache. Dort agierte die Kinderliedermacherband Firlefanz und Grete mit frechen Liedern. «Ich will lieber Schokolade, Rote Beete schmeckt wie Knete»: Mit diesen Liedzeilen sprach Grete den Kindern aus dem Herzen. Damit nicht genug der Glücksmomente: Dem Glück unter den Rock fassen konnten die Besucher beim Glücksstück Inka Arlt. Mit ihrem (schein)barbusigen Outfit zog die Glücksfee im Reifrock die Blicke auf sich und legte feinsinnigen Humor an den Tag, etwa mit dem ersten mobilen Beichtstuhl samt Kuckuck-Friedenstaube und einer Oblate der Geschmacksrichtung sündiger Apfel für vermeintliche Sünder. Deftigen Klamauk und gekonnte Jonglage vereinten die Kellner des Chiringuito-Paradise und offerierten ein herzerfrischendes Comedy-Feuerwerk. Jetzt gab es beim Brückenplatz vor dem Inseli kein Durchkommen mehr, so viele Menschen wollten die Champagnerparty sehen. Und keiner, dem nicht ein staunendes «Oh» über die Lippen kam, als urplötzlich eine Riesengestalt die Brücke betrat. Dundu, die fünf Meter hohe, schimmernde Grossfigur von Tobias Husemann, zog alle in den Bann. Es war faszinierend, als der Riese sich mit scheinbar federleichten Schritten dem Publikum näherte und mit ihm in Berührung trat.

Akrobatisch und auch gemütlich
Was für ein wunderschönes Spektakel, das sich fortsetzte im Spiel von Blaumeiers Maskenensemble, dessen Maskenfiguren sich im Freiluft-Fotostudio «Camera Obscura» ihrem geheimnisvollen Spiel hingaben. Sehr viel akrobatischer ging es bei Paolo Locci mit seiner Hobo-Darbietung in teils luftiger Höhe zur Sache und fast den ganzen Salmegg-Park brachten Nagetusch, die Zuckerwatteverkäuferin Jule und ihr Mann Nils, zum Walzer tanzen. Wer es lieber gemütlicher angehen liess, war beim Karruzik-Karussell genau richtig. Unter schattigen Bäumen drehte sich das motorlose Karussell von Georg Traber von reiner Muskelkraft angetrieben. Versüsst wurde die Rundreise von Geige und Gitarre mit irischen Balladen. Noch viel mehr Sensationen boten die Brücken-Sensationen. Kein Wunder, dass die Menschen in Scharen strömten, sehr zur Freude von Rheinfeldens Kulturamtsleiter Claudius Beck und seiner Schweizer Kollegin Brigitte Brügger vom Kulturbüro. «Es ist ein wunderbares Festival in schöner Atmosphäre und friedlicher Stimmung», sagte sie am späten Sonntagnachmittag. «Ich bin einfach nur positiv gestimmt», bilanzierte Beck den Festivalverlauf.

 


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