Zum Artikel «Schleppender Start für ‹Rheinfelden Solar›». NFZ vom 5. Juli 2018

Jetzt wird es spannend! Was ist der Grund für den beschriebenen zögerlichen Start der in Rheinfelden geplanten gemeinschaftlichen Solaranlage? Ist es Verunsicherung oder wird das Angebot von den Konsumenten als unvorteilhaft beurteilt? Ferienbedingt konnte ich an der Info-Veranstaltung leider nicht teilnehmen. Wer weiss, vielleicht kann ich die Initianten mit nachstehenden Zeilen zu einer weiteren Info-Veranstaltung anspornen.

Ich habe versucht, mir aufgrund der Berichterstattung und den wenigen Angaben auf der Homepage der Initianten selber ein Urteil über das Angebot zu bilden, bin jedoch kläglich gescheitert.

Herausgefunden habe ich, dass gemäss Swissolar (Schweizerscher Fachverband für Sonnenenergie) im Herbst 2017 bei Neuanlagen der durchschnittliche Preis für Solarstrom bei 14.5 Rappen pro kWh lag. Laut Berichterstattung ist bei vorliegendem Projekt von Gestehungskosten von 10.8 Rappen auszugehen (für herkömmlichen Strom bezahlen wir aktuell rund 7 Rappen). Dies ist aber erst die halbe Wahrheit. Bekanntlich werden die effektiven Kosten durch Subventionen und Steuervorteile verzerrt. Gescheitert bin ich denn auch an der Frage, was macht aus rein ökonomischer Sicht am meisten Sinn: Weiterhin normaler Strombezug vom AEW, eine Solaranlage aufs Dach mit Einspeisung ins Netz, eine Solaranlage mit Batteriespeicher oder Beteiligung am Projekt von «Rheinfelden Solar»?

Falls das hier diskutierte Projekt nicht weit vorne auftauchen sollte, bestünde meines Erachtens politischer Handlungsbedarf, denn das Projekt ist augenfällig förderungswürdig. Ich erlaube mir daher mit der bereits einleitend gestellten Frage zu schliessen: Weshalb der zögerliche Start, ist der Konsument verunsichert bzw. überfordert oder ist das Projekt derzeit aus ökonomischer Sicht subventions- und steuerbereinigt noch unvorteilhaft? Wie ich meine eine Grundsatzfrage, die der Antwort harrt!

MARKUS TROTTMANN, RHEINFELDEN