Tyler Aerni nutzt jede Chance, besser zu werden

  22.07.2018 Wallbach

Simone Rufli

5,27m im Weitsprung, 42,14m mit dem 400-gr-Speer und 11,14m mit der 3-kg-Kugel – Tyler Aernis beeindruckende Resultate am kantonalen Schülermeeting in Wohlen im Mai bedeuteten jedes Mal eine neue persönliche Bestleistung. Dazu kam der 4. Rang im 60-m-Sprintfinal mit neuer Bestzeit von 8.21 Sek. Im Juni dann an den Regionen-Meisterschaften der Zentral- und Nordwestschweiz in Muttenz gewann der Wallbacher wieder zweimal Gold, auch das mit persönlichen Bestleistungen. Die Kugel stiess er auf 11,83m und mit dem Speer gelang ihm ein Wurf über 44,66m. Sein Erfolg basiere zum einen auf Regelmässigkeit, zum anderen auf seinem Willen, sich kontinuierlich zu verbessern, sagt Tyler. «Ich lasse kein Training aus. Ergreife jede Gelegenheit, um voran zu kommen und ein besserer Leichtathlet zu werden.» Seit fünf Jahren trainiert der 13-Jährige beim TV Stein. Einen Teil seines Erfolges hat er auch seinem Trainer Walter Leimgruber zu verdanken, welcher ihn von Anfang an betreut und aufgebaut hat. Der Einstieg in den Sport erfolgte über den Fussball. «Ich war sechs Jahre alt, als ich mit Fussballspielen begann und merkte schnell, dass Fussball nicht das richtige für mich ist.» Im Alter von sieben griff Tyler zum Racket. «Tennis», sagt er, «spielte ich nicht schlecht, aber es wurde mir schnell langweilig.» Gleichzeitig ging er in die Jugi und mit dieser beim Schnellsten Fricktaler an den Start. «Ich wurde dritter, wollte aber viel lieber erster werden», der Teenager lacht. «Inzwischen kann ich besser mit Niederlagen umgehen. Sie gehören zum Sport dazu.» Mit dem Schnellsten Fricktaler war sein Ehrgeiz geweckt und mit neun Jahren fand Tyler zur Leichtathletik. Die verschiedenen Disziplinen und das abwechslungsreiche Training sprachen genauso für die Leichtathletik wie die familiäre Vorbelastung. Grossvater und Vater Aerni waren einst selber aktive Leichtathleten, heute begleiten sie Tyler an seine Wettkämpfe. Immer mit dabei ist auch die Mutter. «Für mich sind das Interesse und die Unterstützung meiner Grosseltern und meiner Eltern ein zusätzlicher Ansporn und ich bin meiner Familie, den Trainern und meinen Lehrern dankbar für diese Unterstützung», betont Tyler.

Drei unterschiedliche Trainings
Tyler trainiert dreimal pro Woche. Einmal im Kadertraining bei den Old Boys auf der Schützenmatte in Basel, einmal beim TV Stein und einmal bei der LV Fricktal. Um seine Eltern vom Fahrdienst zu entlasten, fährt Tyler mit Bus, Zug und Tram zum Kadertraining nach Basel. Beim TV Stein liegt der Trainings-Schwerpunkt auf den Wurf-Disziplinen Kugel und Speer. Bei der LV Fricktal geht es vorwiegend um Ausdauer, Sprung und Sprint. Im Kadertraining feilt Tyler an der Technik im Sprint und Weitsprung. Dass die Trainings sich unterscheiden, ist für Tyler wichtig. Immer nur eine Disziplin zu trainieren, wäre ihm zu langweilig. Der junge Mann braucht die Herausforderungen des Mehrkampfes. Im Moment falle ihm der Speer-Wurf am leichtesten. Schon sein Vater war ein erfolgreicher Speer-Werfer: «Bis ich 18 Jahre alt war, dann stagnierte meine Leistung, schliesslich hörte ich auf.»

Tyler möchte höher, weiter und schneller werden als Vater und Grossvater. Da es in der Schweiz aber selbst als Spitzen-Leichtathlet kaum möglich ist, vom Sport allein zu leben, legt Familie Aerni ebenso grossen Wert auf die schulische Ausbildung des Sohnes. Tyler hat gerade erfolgreich das erste Jahr der Bezirksschule in Möhlin hinter sich gebracht. «Mein Ziel ist es, im Anschluss an die Bez ein Sport–Gymnasium zu besuchen.»

Eines seiner Vorbilder ist Vereinskollege Christopher Ullmann. Vom Schweizer Meister im Weitsprung hat Tyler ein handsigniertes Shirt. «Er hat uns während den Vereinsmeisterschaften besucht.» Um weiterzukommen ist Tyler bereit, hart zu arbeiten. Von längeren Trainingspausen hält er nicht viel. «Nach den Sommerferien finden die kantonalen Ausscheidungen zum UBS Kids Cup statt. Ohne entsprechende Vorbereitung sind die Chancen auf eine Schweizer Finalteilnahme gering», ist er überzeugt. Im TV Stein läuft das Training den Sommer über weiter. Tyler will die Chance nutzen, denn sein Ziel ist klar: Er möchte – wie im letzten Jahr schon – den Schweizer Final erreichen. «Leicht wird es nicht. Die Konkurrenz im Aargau ist gross.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote