Swissgrid ist umgezogen

  13.07.2018 Laufenburg

Susanne Hörth

Sechs Jahre ist es nun schon her, seit der Verwaltungsrat von Swissgrid mitteilte, dass die Standorte in Laufenburg und Frick geschlossen und nach Aarau verlegt werden. Was so lange bekannt war, ist nun vollzogen worden. «Der Umzug von Laufenburg und Frick nach Aarau wurde planmässig per Ende Juni abgeschlossen», erklärt Swissgrid-Sprecher Andrea Hohendahl. Ihren Arbeitssitz in die Kantonshauptstadt verlegt haben von Laufenburg 330, von Frick 80 Mitarbeitende. «In Frick verbleiben rund 60 Angestellte der Pronovo AG, einer Tochtergesellschaft von Swissgrid. Diese arbeiten bereits heute im Gebäude an der Dammstrasse», sagt Andrea Hohendahl. Er fügt an, dass mit dem Umzugsabschluss die bisherigen Mietflächen in Frick sowie ein grosser Teil davon in Laufenburg den Vermietern zurückgegeben worden sind. Das Gebäude in Frick gehört der JKB Immobilien AG.

Eigentümerin der Liegenschaften in Laufenburg ist die Axpo. An den bereits früheren Verkaufsabsichten hat sich nichts geändert, das bestätigt Mediensprecher Tobias Kistner: «Axpo ist nach wie vor gewillt, das ehemalige EGL-Areal in Laufenburg zu veräussern, da es nicht mehr zu den strategischen Anlagen des Konzerns gehört. Der Verkaufsprozess wurde 2017 gestartet und ist im Gang.» Er bittet um Verständnis, weil zu laufenden Gesprächen mit möglichen Interessenten während des Verkaufsprozess nichts gesagt wird. «Wir werden informieren, sobald Entscheide vorliegen.»

In Laufenburg wird der Wegzug bedauert. Zum einen gehen damit Arbeitsplätze an diesem Ort verloren, zum anderen hat es finanzielle Auswirkungen. Dazu Gemeindeammann Herbert Weiss: «Wir schätzen die Steuereinbusse auf zirka 600 000 bis 800 000 Franken pro Jahr.» Bemerkbar machen sich die Einbussen bei den Aktien- und Quellensteuern in vollem Umfang ab nächstem Jahr. Heuer könne man, so Weiss, laut kantonalem Steueramt noch mit den Steuern bis 30. Juni rechnen.

«Wöschhänki» wird verkleinert
Mit dem Wegzug der Swissgrid verbleibt in Laufenburg und Kaisten nur die Netzinfrastruktur. Bei dieser ist es in jüngerer Vergangenheit ebenfalls zu Veränderungen gekommen. Im Zuge der Modernisierung ist die Freiluftschaltanlage im Kaisterfeld (hier wurden 1958 erstmals mehrere Ländernetze – zuerst versuchsweise, dann definitiv – zusammengeführt) einer Gasisolierten Schaltanlage (GIS) gewichen. Dazu hält Andrea Hohendahl fest: «Der Bau der neuen 220-kV-GIS-Anlage im Unterwerk Laufenburg ist abgeschlossen. Der Betrieb dieser Anlage ist gegenüber der Freiluftschaltanlage deutlich günstiger, weil sie wartungsarmer ist.»

Zudem beanspruche die neue Anlage nur etwa drei Prozent des Platzbedarfes der bisherigen 220-kV-Freiluftschaltanlage. Von der Bevölkerung werden die vielen Strommasten und Kabel gerne auch als unschöne «Wöschhänki» bezeichnet. Die Fläche der alten Freiluftschaltanlage betrug stolze 25400 Quadratmeter. Dass sie nun deutlich verkleinert werden kann, sei, so Andrea Hohendahl, vor allem dem Einsatz modernster Technologie zu verdanken. Das neue GIS-Gebäude nehme gerade einmal 615 Quadratmeter in Anspruch.

Der Swissgrid-Sprecher führt zu den laufenden Arbeiten in Laufenburg noch aus: «Derzeit laufen die Bauarbeiten zum Ersatz des Netzkuppeltransformators, der altersbedingt ersetzt werden muss. Diese Bauarbeiten sollen bis Ende 2019 abgeschlossen sein.»


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