Spital Laufenburg – schleichende Salamitaktik

  17.07.2018 Leserbriefe

Das Spital Laufenburg soll als «Akutspital ohne Operationen» bestehen bleiben. Dazu ergeben sich natürlich Fragen. Ist ein Spital ohne Chirurgie noch ein Akutspital, oder gleicht es nicht einem beinamputiertem Menschen, der in einen Laufwettbewerb mit einem Zweibeinigen geht, er weiss doch, er wird verlieren. Wer geht nach Laufenburg, wenn er davon ausgehen muss, er wird gleich weiter nach Leuggern, Rheinfelden oder Aarau verlegt? So geht die schleichende Salamitaktik auf.

Was wird aus dem unterirdischen Notspital, das eine riesige Summe gekostet hat? Woher sollen im Bedarfsfall die Mitarbeiter kommen? Ist das nicht wie bei einer technisch gut gerüsteten Feuerwehr, der die Mannschaft fehlt? Was passiert, bei einem grösseren Unfall in der Chemie, mit Bus oder Bahn und so weiter, wenn keine Chirurgie in der Nähe ist? Die Notaufnahmen in den anderen Spitälern sind so ausgerichtet, dass sie im Normalfall ausgelastet sind und es rentiert. In Katastrophenfällen gibt es keine Kapazitäten. Schliesst die Chirurgie in Laufenburg, so hat es doch in anderen Spitälern wieder unnötige Investitionen zur Folge.

Der «Patient Spital Laufenburg» müsste einer gründlichen Diagnostik unterzogen werden, ohne Tabus, von unabhängigen und klugen Kennern solcher «Krankheiten», die ausserhalb dieser verschlungenen «GZF-Führung» sind! Es braucht eine totale Transparenz und Offenlegung. Der «Förderverein GZF» fördert die Interessen für Rheinfelden, aber ganz sicher nicht die für Laufenburg. Letzte Frage: Sind sich die Damen und Herren bewusst, dass das Schliessen der Chirurgie in Laufenburg über kurz oder lang, Tote zur Folge haben wird? Im Ernstfall wird Zeit und Distanz zum entscheidenden Faktor.

Würde die Feuerwehr mit der gleichen Logik vorgehen, hätten wir bald nur noch Feuerwehren in Frick und Rheinfelden. Hoffen wir, dass negative Nachrichten, die uns positiv verpackt serviert werden, durchschaut werden und gleich die nötigen Massnahmen in die Wege geleitet werden, damit das Spital auch dauerhaft und zukunftsgerichtet arbeiten kann. Und: Auch das Personal zahlt Steuern und ist nicht nur ein Kostenverursacher.

JOSEF VON REDING, KAISTEN


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote