Sommerferien! Da darf man schon mal auf die Pauke hauen

  20.07.2018 Möhlin

So machen Ferien Spass: Lernen beim Schweizermeister

Exklusiver geht es kaum. In zwei Stunden erhielten Mädchen und Buben einen Einblick in die taktvolle Welt der Tambouren. Wohlverstanden, es war eine Lektion bei den allerbesten der Schweiz.

Ronny Wittenwiler

Der junge Mann musste das erst mal setzen lassen. Denn da stand plötzlich ein grosser Meister vor ihm: Stefan Freiermuth von den Ryburger Tambouren. Er und seine Kollegen sollten die nächsten zwei Stunden rund zwanzig Mädchen und Buben mitnehmen auf eine taktvoll-rhythmische Reise. Eine «Trommellektion bei den Tambouren der Fasnachtzunft Ryburg» versprach dieses Ferienspassprogramm vom Montagabend, schon lange stand der Anlass fest, dass dieser aber schliesslich eine ganz besondere Exklusivität erfuhr, hat mit den jüngsten Ereignissen zu tun: Vom Eidgenössischen Tambouren- und Pfeiferfest in Bulle kehrten die Ryburger gleich mit mehreren Schweizermeistertiteln im Gepäck heim (die NFZ berichtete).

So klingt das also
Die Lektion bei den allerbesten des Landes hatte es in sich. Ob auf dem Böckli, der Trommel oder an diversen Percussions-Instrumenten: Die Mädchen und Buben liessen sich vom Gefühl des Rhythmus’ regelrecht anstecken, nicht zuletzt eine Zugabe seitens der Tambouren selber sorgte am Schluss für besonders beeindruckte Gesichter. So also klingt es, wenn ein Schweizermeister das Zepter übernimmt. Wenn da nur nicht dieser Aufwand wäre!

«Es braucht viel Fleiss und man muss wirklich ganz, ganz viel üben», sagte Stefan Freiermuth, und lächelte, als er gefragt wurde, wie man es schafft, einfach so zum Besten im ganzen Land zu werden. Freiermuth, bereits mehrfach zum Basler Trommelkönig gekürt, Sieger am Zentralschweizerischen, am Ostschweizerischen, setzte sich nun in Bulle am Eidgenössischen mit dem Gewinn in der Höchstklasse die Krone auf (zudem wurde Jérôme Kym Juniorenschweizermeister; der Verein siegte im Sektionswettspiel).

Trommeln wird wieder populärer
Die Frage, ob der jüngste Grosserfolg der Tambouren zusätzliche Signalwirkung auf die Nachwuchsförderung haben werde, konnte Freiermuth nicht abschliessend beantworten. «Die Kinder bekommen das wahrscheinlich nicht direkt mit. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass Eltern für ihre Schützlinge, die das Trommeln lernen wollen, auf eine gute Ausbildung achten. Da schaden solche Erfolge, wie wir sie wieder erleben durften, sicher nicht.» Ohnehin, sagt Freiermuth, erfahre Trommeln derzeit einen kleinen Boom. «In den letzten Jahren steigen die Zahlen wieder merklich an. Trommeln bei den Jüngsten wird schweizweit wieder populärer.» So hätten sich etwa für das in Kürze bevorstehende Ausbildungscamp des Zentralschweizerischen Tambouren- und Pfeiferverbands besonders viele Kinder im Alter von zehn bis sechzehn Jahren angemeldet. «Der Trend zeigt sich auch in den Wettspielen: Bei den Kategorien der Jüngsten nehmen enorm viele Mädchen und Buben teil.»

Man sorgt schon mal vor
Bis es bei den Kindern vom Montagabend auch mal soweit ist, braucht es gewiss noch Zeit. Vielleicht aber hat es den einen oder anderen schon mal gepackt. Auf jeden Fall erhielten sie am Ende einen Zettel mit auf den Weg mit dem Hinweis auf einen Trommel-Anfängerkurs der Ryburger Tambouren. Irgendwie ziemlich vorausschauend: Wenn selbst die besten der Gegenwart für die Zukunft sorgen. Damit man hier im Dorf noch lange Jahre so richtig auf die Pauke hauen kann, wenn die erfolgreichen Ryburger wieder von einem Fest heimkehren…


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