Sanierung der Kantonsstrasse verzögert sich

  26.07.2018 Laufenburg

Laufenburg: Der Start muss aus Kostengründen verschoben werden

Wegen fehlender Kapazitäten ist das Unternehmerinteresse am Ausbau der Kantonsstrasse Laufenburg sehr gering.

Dieter Deiss

Eigentlich wäre der Beginn des Ausbaus respektive der Sanierung der Innerortsstrecke der Kantonsstrasse K130 in Laufenburg für dieses Frühjahr terminiert gewesen. Auf Wunsch der Gemeinde Laufenburg wurde dieser wegen des Musikfestes auf Mitte August verlegt. Am Montagabend eröffnete nun aber Andreas Drohomirecki vom Aargauischen Baudepartement dem Laufenburger Stadtrat, dass sich der Baubeginn verzögern wird. Grund: Die eingereichten Unternehmerofferten sind höher, als der Kostenvoranschlag. Deshalb müssen für die drei Kantonsstrassenprojekte (Ausbau mit Fussgängerschutzmassnahmen, Belagssanierung und Belagssanierung West) sowie für die Gemeindeprojekte (Kanalisation, Wasserversorgung, Fernwärmeversorgung und EW-Versorgung) vorerst die Mehrkosten ermittelt werden.

Gründe für die Mehrkosten
Gegenüber der NFZ begründet Drohomirecki die Differenz mit dem Alter des Projekts, das aus dem Jahr 2011 stammt: So mussten beispielsweise nachträglich noch Fussgängerschutzmassnahmen eingeplant werden. «Wohl haben wir die Kosten stets aktualisiert. Offenbar haben wir aber der laufenden Entwicklung zu wenig Beachtung geschenkt. Verschiedene, im Laufe der Jahre vorgenommene Projektänderungen, wie beispielsweise die Aufnahme von Fussgängerschutzmassnahmen sowie die langjährige Bearbeitung der zahlreichen Einwendungen gegen das Projekt haben das Vorhaben zusätzlich verteuert.» Im Projekt 2011 sei zudem das letzte Teilstück innerorts von der Firma Balteschwiler bis zum Beginn der Ausserortsstrecke nicht enthalten. Dieses habe man in Absprache mit dem Stadtrat Laufenburg Ende 2017 zusätzlich in die Unternehmerausschreibung aufgenommen, was ebenfalls zu höheren Kosten in den Offerten geführt habe. «Es wäre wohl kaum verstanden worden, wenn jetzt die Kantonsstrasse ausserorts saniert wird und dann ein Stück von rund zweihundert Metern fehlt bis zur sanierten Innerortsstrasse», führte Drohomirecki dazu aus. Auf die Ausschreibung des Kantons habe man zudem lediglich zwei Offerten erhalten, ergänzt der Vertreter des Baudepartements und «momentan wird an so vielen Stellen gebaut, dass zahlreiche Unternehmen keinerlei freie Kapazitäten mehr haben.» Was für die Unternehmen positiv ist, ist für den Bauherrn schlecht. Die Marktsituation bestimme letztlich die Preise. Dazu die wohl berechtigte Frage: Wird hier der Kanton Opfer seiner grossen Bautätigkeit?

Der Stadtrat ist verärgert
Als «unschön und ärgerlich» bezeichnet Stadtrat Christian Rüede, Ressortchef Betrieb und Unterhalt, die Situation. «Bis Montag hatten wir fest mit dem Baubeginn Mitte August gerechnet. Diese Verschiebung kam für den Stadtrat völlig überraschend. In Zusammenarbeit mit dem Kanton arbeiten wir nun daran, dass die Gemeinde von den Mehrkosten beim bisherigen Projekt nicht betroffen ist. Sollte sich dies nicht realisieren lassen, so sind wir gezwungen, einen Nachtragskredit einzuholen.» Nicht zu Unrecht befürchtet der Stadtrat in diesem Fall neu aufflackernde Grundsatzdiskussionen zum zehnjährigen Projekt. «Dies würde zu einer weiteren Verzögerung des Baubeginns führen.» Das im Projekt noch fehlende Teilstück bis zur Innerortsgrenze Richtung Basel wolle man auf jeden Fall im November der Gemeindeversammlung unterbreiten. Das Sanierungsvorhaben in der Sulzer Roos starte demgegenüber planungsgemäss am kommenden 2. August.

Trotz allem zuversichtlich zeigt sich Drohomirecki: «Zusammen mit der Stadt suchen wir einen vernünftigen Weg. Wir kriegen eine Lösung.» Einen Baubeginn Mitte/Ende Oktober bezeichnet er als realistisch. Die Bearbeitung des Vorhabens soll so vorangetrieben werden, dass das Baudepartement Mitte August über den genauen Ablauf der Ausbau- respektive Sanierungsarbeiten informieren kann.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote