Plausch-Hotel mit einfachem Komfort

  22.07.2018 Schwaderloch

Das Zollhaus in Albbruck ist ein beliebtes Velohotel geworden

Drei Jahre lang haben die Albbrucker an ihrem Zollhaus gewerkelt: Nun ist es ein beliebtes Hotel für Velo- und Fusswanderer. Die Nachnutzung des Häuschens auf Schwaderlocher Seite ist weiterhin unklar.

Boris Burkhardt

Das Velohotel Zollhaus in Albbruck auf der Rheininsel «Dreispitz» an der Brücke zu Schwaderloch ist gut in seine erste Saison gestartet. Zwischen Ostern und Pfingsten zählten Silvia und Norbert Wassmer, die sich als Pächter der 300 Meter entfernten Wirtschaft Fischerhütte am Dreispitz um das «Zollhaus» kümmern, 18 Übernachtungen: «Die längste Übernachtung buchten vier Velofahrer über drei Tage, die dann Tagesausflüge unternahmen», erinnert sich Silvia Wassmer.

Das Zollhaus wurde 2017 nach drei Jahren Sanierung, hauptsächlich in Eigenleistung der Gemeinde Albbruck, als Hotel mit minimalem Komfort eröffnet. Auf 16 Quadratmetern bietet es zwei Doppelstockbetten, eine begehbare Dusche und ein WC, einen abschliessbaren Abstellraum für Velos und Wäsche, Kühlschrank und Kaffeemaschine, auf Wunsch auch Frühstück. Draussen befindet sich ein Essplatz fürs eigene Vesper. Die Übernachtungspreise liegen für eine bis vier Personen zwischen 35 und 85 Euro.

Auch am Schwaderlocher Ende der Rheinbrücke gibt es ein Zollhaus. Es befindet sich nach Auskunft der Gemeinde noch im Besitz der Eidgenössischen Zollverwaltung: Es ist demnach nicht mehr in Betrieb; eine Nachnutzung steht aber ebenfalls noch nicht fest.

Wassmer kommt viel ins Gespräch mit den Gästen: Viele seien auf dem Südschwarzwald-Radweg unterwegs. Ein 65-jähriger Velofahrer aus Oxford sei sogar vom Oberalppass zwischen Uri und Graubünden gekommen. Aber auch aus der Region bekommt Wassmer Anfragen zur Übernachtung: Zwei Fischer aus Albbruck hätten kürzlich vor ihrer Anfischete im «Zollhaus» übernachtet, um am nächsten Tag gleich frühmorgens loslegen zu können. «Die hatten einen riesen Plausch», lacht Wassmer.

Das «Zollhaus» ist ein individuelles Projekt der Gemeinde Albbruck, um das aufgegebene Gebäude einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen. Es reiht sich aber in den zunehmenden Trend, einfachster, romantischer Übernachtungsmöglichkeiten, vor allem für Rad- und Fusswanderer am Hochrhein und im Südschwarzwald. Die NFZ berichtete bereits über den «Fischbähren», einer kleinen Fischerhütte am Rheinufer in Murg.


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