Mühleweiher bleibt ohne Zaun

  20.07.2018 Kaisten

Susanne Hörth

Anton Schnetzler aus Kaisten ist glücklich. Der Zaun um den Mühleweiher wird nicht gebaut. Der Gemeinderat hat entschieden, auf die Umsetzung zu verzichten. Die bereits einbetonierten Pfosten werden, so Gemeindeschreiber Manuel Corpataux, noch in diesem Sommer entfernt. Für Anton Schnetzler hätte der geplante, 1,30 Meter hohe Zaun den beliebten Naherholungsort Mühleweiher verschandelt. Entsprechend vehement hat er sich dagegen gewehrt.

Warum plötzlich ein Zaun? Weil der Kindergarten- und Schulweg am Weiher vorbeiführt, haben besorgte Eltern vom Gemeinderat Sicherheitsmassnahmen gefordert. Ein Zaun sollte es werden, beschloss der Gemeinderat. Vor gut zehn Monaten wurden die eisernen Pfosten einbetoniert. Seither ist nichts mehr geschehen. Zumindest nicht optisch. Denn emotional hat der begonnene Zaunbau für gehörigen Wirbel gesorgt und Bevölkerung und Behörden stark beschäftigt. Das nachträgliche eingereichte Baugesuch wurde nach abgewiesenen Einsprachen vom Gemeinderat bewilligt (die NFZ berichtete). An der Juni-Gemeindeversammlung nahm der Gemeinderat ein mit dem Zaun in Zusammenhang stehender Überweisungsantrag nicht entgegen. Daraufhin reichte der Antragssteller Anton Schnetzler Beschwerde beim Kanton ein.

Im Budget 2017 eingestellt
Der Kaister Gemeinderat hat nun den Kanton gebeten, die Beschwerde abzuweisen, da man sich zwischenzeitlich gegen den Zaunbau entschieden habe. Wie Manuel Corpataux erklärt, hat sich der Gemeinderat nach den Voten an der Sommer-Gmeind, der öffentlichen Diskussion sowie dem Abwägen verschiedener Aspekte zu diesem Schritt entschlossen. «Der Kanton hat nichts mit der Entscheidung zu tun», betont der Gemeinderschreiber.» Man habe dem Baudepartement alle geforderten Unterlagen zum Sachgeschäft zukommen lassen. Dazu gehört auch ein Auszug aus dem vom Souverän bewilligten Budget 2017. In diesem aufgeführt ist ebenfalls der Betrag von 15 000 Franken für den Mühleweiher-Zaun mit einer dazugehörenden, kurzen Erläuterung. Damit will die Behörde zeigen, dass der Zaun nicht, wie mehrfach behauptet worden war, ohne Kenntnis der Bevölkerung erstellt worden wäre.

Hier wehrt sich Anton Schnetzler. Es hätten für ihn «fundamentale, wichtige Fakten für eine seriöse Vorlage» gefehlt. Unter anderem Projektbeschrieb oder Zaunhöhe. Zudem sei der Budgetposten im über 130 Seiten langen Voranschlag 2017 gut versteckt gewesen. «Suche mal eine Nadel in einem Heuhaufen», so Schnetzler. Ihm ist es jetzt sehr wichtig, allen zu danken, die ihn während der letzten Monate bei seinem Bemühen um die Verhinderung des Zaunes unterstützt haben.

Beim Gemeinderat und der Verwaltung habe der Mühle-Zaun-Vorfall sicherlich dazu beigetragen, dass künftig über mögliche kritische oder emotionale Budgetposten zusätzlich informiert wird, so Manuel Corpataux. Bedauert wird beim Gemeinderat im Zusammenhang mit dem Mühleweiher-Zaun, dass öffentlich nur die kritischen, abwehrenden Stimmen zu vernehmen waren.


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