Höhen und Tiefen analog der Schweizer Nati

  27.07.2018 Mettauertal

Mehrheitlich zufrieden blicken die «Wildgänse» aus dem Mettauertal auf sehr unterschiedliche Tage im Public Viewing in Gansingen zurück. In Erinnerung bleiben die kulturellen Anlässe – vor allem, wenn man die Schweizer Spiele aufgrund der Vorfälle auch dazu zählt.

2006 begannen die Unihockeyaner von «Wild Goose« mit der Organisation eines Public Viewings im Mettauertal. Damals noch in Mettau, wechselte man die Jahre darauf nach Gansingen. Im Grüenschholz in Galten wurden die Organisatoren danach zur WM 2010 überrannt. Jeder Spieler vor Ort wurde an besagtem Tag spontan eingespannt. «Auch in diesem Jahr darf sich die Spielergemeinschaft vier Mal an komplett vollem Haus erfreuen und bedanken», so Pirmin Schmid. Zum zweiten Mal nach 2016 öffneten sich die Tore, näher am Dorfkern am Ende der Brunnenstrasse. Über 200 Gäste schauten sich dabei gemeinsam die Spiele der Schweizer Nati an und diskutierten danach über die Erfolge oder die Gesten der Spieler.

«Auch wenn mehr möglich gewesen wäre, bescherte uns die Nationalmannschaft vier wunderbare Spiele», so Schmid weiter. Das 2:1 in der 90. Minute von Shaqiri gegen Serbien zeigte dabei auch sehr schön auf, wie solche Momente durch eine grosse Gemeinschaft verstärkt werden.

Anders als in den anderen Jahren wurden nicht mehr alle Spiele gezeigt. Die Vorahnung, die das OK hatte, wurde leider bestätigt. Bei vielen Spielen, aber nicht nur im Mettauertal, blieb das Public Viewing grösstenteils leer. Grosse Medien schrieben während der WM noch vom «Auslaufmodell Public Viewing». «Über die Gründe können wir nur spekulieren», so Schmid. Zu wenig Werbung geschaltet, zu viele andere Veranstaltungen in der direkten Umgebung vor und währen der WM, unattraktive Spiele oder einfach genug vom Fussball. «Ja, auch wir mögen Unihockey mehr», so die Wildgänse. Fakt ist, an einzelnen Tagen wurden die Helfer kaum gefordert. Über 50 von diesen standen während den fünf Wochen im Einsatz. Manch einer hatte dabei mehr Zeit zum Fussballschauen als ihm lieb war. Überraschenderweise nahm der Besucherstrom nach dem Achtelfinal-Out der Schweiz aber nur zu Beginn kurz ab, bevor sich dann wieder bis zu 50 Zuschauer, mehrheitlich Sympathisanten oder gar neutrale Zuschauer, zum Final einfanden.

Ebenfalls anders war allerdings, dass sich das OK der vorhandenen Infrastruktur bediente und zusätzliche Events auf die Beine stellt. Die Idee war, dass verschiedenen Zielgruppen Alternativen zur Fussball-WM geboten werden sollten. Eine Idee, die sich, abgesehen vom Familientag, lohnen sollte. Paella lockte zusätzliche Gäste zum kleinen Final hin. Bei der Beer Pong WM gaben sich die Teams keine Blösse und vertraten ihre ausgewählten Nationen mit passendem Tenue und Stolz. Der Kulturabend wartete auf fast 50 Gäste mit feinem, servierten Essen und vermutlich dem passendsten und unterhaltsamsten Schweizerfilm «Der Flitzer» auf. «Im Nachhinein sind wir sogar froh, waren es nicht mehr Gäste. Logistisch und stimmungsmässig hat an diesem Abend nämlich alles gepasst», hält Schmid fest. Insgeheim auch ein Erfolg war die Organisation des «Turnfest-Ausklangs», welche die beiden Trägervereine TSV Gansingen und TSV Mettauertal Jahre nach dem erfolgreichen Bergturnfest wieder zusammenführte. (mgt)


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