Das Thommen-Areal als Knackpunkt

  05.07.2018 Brennpunkt, Kaiseraugst, Gemeinden

Valentin Zumsteg

Ein Recycling-Unternehmen mitten im Dorf – das ist in Kaiseraugst seit Jahrzehnten Realität. Weil der Betrieb für Lärm und teilweise auch Geruchsbelästigungen sorgt, gibt es immer wieder Reklamationen. «Schon seit längerer Zeit ist der heutige Standort der Thommen AG im Zentrum der Gemeinde aufgrund der Emissionen des Betriebes nicht mehr ganz ideal für die Anwohner, aber rechtmässig», hält Gemeindeschreiber Roger Rehmann fest. Ein allfälliger Standortwechsel erscheine daher naheliegend. «Sofern für die Thommen AG ein adäquater Alternativstandort gefunden werden kann, zeigt sich die Firma offen und verhandlungsbereit», führt Rehmann weiter aus.

Neu in der «Bahnhofzone»?
Im Rahmen der Zonenplan-Revision möchte die Gemeinde das Thommen-Areal umzonen. Bei der Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes, das die Grundlage für die Zonenplanrevision bildet, ist das gesamte Gebiet beim Bahnhof (inklusive heutiges Thommen-Areal) der «Bahnhofzone» zugewiesen worden, schildert Rehmann: «In dieser Zone ist grundsätzlich ‹Wohnen› vorgesehen und Gewerbe ohne störende Emissionen. Bei einer allfälligen Umzonung muss eine faire Lösung für die Thommen AG gefunden werden, denn sie hat das Recht, an ihrem Standort zu bleiben.» Eine solche Lösung zu finden, stellt eine Herausforderung dar. «Die bisherigen Abklärungen haben gezeigt, dass die Suche nach einem Alternativstandort schwierig ist. Zurzeit werden verschiedenste Verhandlungen geführt», so Rehmann. Konkret sei aber noch nichts vereinbart.

Eventuell wird bereits 2019 über Revision entschieden
Der Gemeinderat Kaiseraugst hat für die Totalrevision der Nutzungsplanung eine Begleitkommission eingesetzt. Diese ist zurzeit daran, das Entwicklungsleitbild und den «Gesamtplan kommunaler Verkehr» fertig zu stellen. Der Gemeinderat muss diese danach genehmigen. Erst im Anschluss wird mit der Revision des Zonenplans und der Bau- und Nutzungsordnung begonnen. «Wenn alles optimal läuft, ist es realistisch, dass an der Winter-Einwohnergemeinde-Versammlung 2019 über die Totalrevision abgestimmt werden kann», erklärt Gemeindeschreiber Rehmann. Ob bis dann auch eine Lösung für das Thommen-Areal vorliegt, erscheint derzeit offen.


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