Chance für Einheimische, um Asylsuchende kennenzulernen

  17.07.2018 Frick

 

Susanne Hörth

Einmal in der Woche hat der Treffpunkt für Asylsuchende im Vereinslokal des Circolo ACLI an der Widengasse in Frick offen. Realisiert worden ist der Treff von der Kontaktgruppe Asyl Frick. Zu ihr gehört auch Christine Fricker. Sie sagt: «Das Angebot wird gut genutzt. Insgesamt haben wir jede Woche zwischen 40 und 70 Personen im Treffpunkt.» Hauptteil der Besucher seien vor allem die Asylsuchenden, die im ehemaligen Werkhof beim A3-Kreisel in Frick untergebracht sind. «Es kommen aber auch Asylsuchende aus umliegenden Gemeinden oder weitere Migranten. Auch Frauen und Kinder, die in der Region Frick wohnhaft sind. Die Stimmung ist jeweils sehr friedlich und respektvoll.» Das treffe auch auf den Umgang zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen zu. Gerade letzteres würde kaum eine Rolle spielen. «Ausser während des Ramadans. Da haben die Muslime halt keinen Kaffee oder Tee getrunken.»

Der Treff werde auch gerne genutzt, um Fragen zur deutschen Sprache oder zur Job- oder Wohnungssuche zu stellen. «Aber auch, um an der Nähmaschine Kleider abzuändern, um zu malen, zu spielen oder einfach für ein paar Gespräche.» Immer wieder speziell schön sei, wenn jemand von den Asylsuchenden oder Migranten für alle Treffpunkt-Besucher kocht.

Einheimische Besucher herzlich willkommen
Es gibt aber auch ein paar Schattenseiten. Dazu Christine Fricker. «Nach wie vor finden selten Einheimische, die nicht ohnehin schon in der Freiwilligenarbeit engagiert sind, den Weg in den Treffpunkt.» Dabei biete dieser eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Bevölkerung, die Bewohner der Asylunterkunft im Werkhof kennenzulernen. Bedauert wird zudem, dass nicht alle Asylsuchenden im Werkhof erreicht werden können. «Oft sind es dieselben Personen, die unsere Angebote wie Deutsch, Sport und eben den Treffpunkt nutzen.» Apropos Sprache. Wie findet die Verständigung im Treff statt? Grösstenteils auf Deutsch, so Christine Fricker. Teilweise würden aber auch die einzelnen Ländergruppen zusammensitzen. Dabei wird in der jeweiligen Herkunftssprache geredet. «Hier wäre aus unserer Sicht ein stärkerer Austausch wünschenswert. Auch können nicht alle Asylsuchenden gleich gut Deutsch, da in der ersten Phase – solange die Asylsuchenden Status N habe – Deutschunterricht vom Kanton nicht vorgesehen ist und relativ spät und auch nicht flächendeckend angeboten wird.»

Immer wenn der Treffpunkt offen ist, sind auch zwei Freiwillige der Kontaktgruppe Asyl von Anfang bis Schluss anwesend. «Es ist eine Herausforderung, das jede Woche abdecken zu können. Momentan klappt es, da wir einzelne sehr engagierte Personen haben.» Die Mitglieder der Kontaktgruppe Asyl wären aber um jede zusätzliche Unterstützung froh.

Hemmschwellen abbauen und die Leute im Treffpunkt kennenlernen, dazu gibt der Begegnungsabend vom 26. Juli Gelegenheit. «Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich ein Bild von unserem Treffpunkt zu machen und vorbeizukommen», hofft Christine Fricker, dass zahlreiche Personen der Einladung auch folgen werden. «Wir werden unter anderem ein Buffet mit Speisen aus den Ländern der Asylsuchenden haben, und einige der Personen werden auch aus ihrem Leben erzählen.»

Begegnungsabend in Frick am 26. Juli, ab 17 Uhr, im Vereinslokal Circolo ACLI, Widengasse 9 (hinter dem Postgebäude)


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