Bello in Mumpf, statt Bella Italia

  27.07.2018 Fricktal

Volles Haus: In Fricktaler Tierheimen herrscht aktuell Hochbetrieb

Frühzeitige Planung ist die halbe Miete, denn: wer für sein Haustier derzeit einen Ferienplatz sucht, hat damit seine liebe Mühe.

Ronny Wittenwiler

Die Frage danach, wie das Geschäft dieser Tage läuft, wird bereits nach einem ersten Klick im Internet beantwortet. «Für Hunde bis 30. Juli ausgebucht.» So steht es geschrieben auf der Webseite der Tierpension Röti in Mumpf. Es ist quasi ein Paradoxon: Während der Ferienzeit geht bei Karl Güntert die Arbeit erst richtig los. «Wir beherbergen aktuell rund siebzig Hunde», sagt der Inhaber der Tierpension, «wir sind komplett belegt». Für ihn ist das Daily Business – den ganzen Monat. Jedes Jahr um diese Zeit, wenn es für die Fricktaler für ein paar Tage oder gar Wochen irgendwo in die Ferne geht, füllen sich die Plätze in Mumpf mit Bello und Co. schlagartig. «Auch mit rund dreissig Katzen sind wir praktisch ausgebucht.»

Andernorts derselbe Tenor. So zum Beispiel im «Tier Art Hotel» in Hornussen. Im Mai erst hat dort Rahel Ingold den Betrieb übernommen, «wir haben seit Ferienbeginn sehr viele Belegungen», lässt eine Mitarbeiterin ausrichten. Dreissig Hunde kann das Tierferienheim Fürberg in Wittnau jeweils aufnehmen. «Ab und an sind ein paar wenige Plätze frei, meistens aber sind wir diese Tage ausgebucht», heisst es dort und, als bräuchte es noch einen Beweis für die gemachte Aussage am Telefon, hört man im Hintergrund einen Hund bellen.

«Ein Umdenken hat stattgefunden» Generell stellt Karl Güntert einen Trend über die letzten Jahre fest; nämlich, dass die Klientel ihre Hunde öfters in die Obhut einer Tierpension gebe. Er spürt entgegengebrachtes Vertrauen. «Besonders auch bei Platzierung von Hunden für nur schon einen Tag ist der Bedarf grösser geworden.» Mit einer gewissen Gleichgültigkeit habe das aber nichts zu tun, sagt Güntert; im Gegenteil. «Früher liess man den Hund schon mal fünf oder sechs Stunden alleine zuhause zurück, heute wollen die Menschen auch für diese Zeit eine Betreuung ihres Hundes. Hier hat bei vielen ein Umdenken stattgefunden, sehr zum Wohl des Tieres.»

Erhöhtes Pensum
Das Wohl des Tieres steht letztlich auch im Vordergrund punkto Kapazität. «Die Zuneigung und Betreuung muss in jedem Fall gewährleistet sein. Ein Hund versteht schliesslich nicht, weshalb wir gerade jetzt bei Hochbetrieb plötzlich weniger Zeit für ihn haben sollten», sagt Güntert. Viele der Teilzeitangestellten erhöhen während der Ferienzeit deshalb ihr Pensum. «Statt wie üblich vierzig Prozent arbeiten sie derzeit mit einem Pensum von 60 oder 70 Prozent.» Nicht infrage stattdessen würden Ferienaushilfen kommen. «Die Tiere sollten Bezugspersonen haben, die ihnen bereits bestmöglich vertraut sind.»

Bleibt die Frage, wann Güntert selber Ferien macht. «Jetzt auf jeden Fall nicht», sagt er und lacht. Später vielleicht, wenn die Menschen wieder heimkehren, ihren Hund abholen, ja, dann wolle er ein paar Tage weggehen. «Doch spätestens nach einer Woche möchte ich sowieso wieder heim.» Hierher, wo sich der Hundefachmann, gerade auch jetzt bei Hochbetrieb, vor allem eines fühlt: pudelwohl.


Kleiner Tipp für die nächsten Ferien

Wer als Hundebesitzer ohne seinen «besten Freund» über längere Zeit zu verreisen gedenkt, ist mit einer langfristigen Planung gut beraten. Empfohlen wird, zwei bis drei Monate im Voraus den Kontakt zu einer entsprechenden Tierpension zu suchen, um garantiert einen Belegungsplatz zu erhalten. «Im Hinblick auf Schulferien generell steigen die Buchungen markant», sagt Güntert. Will heissen: auch in den Herbstferien wird wieder Hochbetrieb herrschen in den Tierheimen.


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