Schlussfeier im Schulheim Effingen

Brigitte und Hans Röthlisberger werden nach 27 Dienstjahren, den Schlüssel zum Schulheim Effingen übergeben. Die Übergabe sollte schon vor einem Jahr stattfinden, doch ein schwerer Unfall verhinderte den Stellenantritt des Nachfolgers. Die Röthlisberger hängten noch ein Jahr dran.

Vreni Weber

An der Schlussfeier im Schulheim Effingen wurden Brigitte und Hans Röthlisberger ein zweites Mal verabschiedet. Nun freuen sie sich auf eine Handy- und E-Mailfreie Zeit im sonnigen Spanien. Ob das Thema der Schlussfeier wohl wegen der Spanienreise der Röthlisberger eine Reise ins Glück lautete, ist nicht bekannt. Dem interessierten Publikum unterbreitete das kleine Reisebüro «Amore mio» jedoch die unterschiedlichsten Reise-Angebote ins Glück, günstige Reisen mit viel Herz. Die Reiseprogramme, wie zum Beispiel ein Wochenende im verliebten Ochsen in Zeihen, ein in Basel spielender Liebesroman geschrieben von einer der Klassen, den neusten Liebeshit von Irinej, wurden ergänzt von Liedern des Schülerchors oder unterbrochen für witzige Werbeblöcke.

Viele Spuren hinterlassen
Am 1. August 1991 trat Hans Röthlisberger seinen Dienst als Heimleiter im Schulheim Effingen an. Gleich zu Beginn stellte er dem damaligen Stiftungsrat seinen pädagogischen Ansatz mit Tieren vor. Auch informierte er, dass er ein strenger und konsequenter Chef sein werde, dass seine Frau mitarbeiten werde und dass er einen Esel mitbringen werde. Röthlisberger hat aber viel bewegt und bewirkt und viele Spuren, äusserlich, aber vor allem in den Herzen der Knaben hinterlassen. Das Schulheim Effingen war das erste Heim schweizweit, das zertifiziert wurde, das einen Leistungsauftrag mit dem Kanton abschloss und das als erste Nonprofit-Organisation für den Prix esprit nominiert wurde.

Durch eine stetige Bautätigkeit vor allem in den letzten Jahren wurde das Schulheim Effingen zu einer modernen Institution umgebaut. Nun ist die Bautätigkeit abgeschlossen. Im Schulheim mit 34 Wohn- und Schulplätzen leben derzeit 36 Knaben. Zudem sind auch die 10 Plätze der Progressionsgruppe belegt. Weiter sind alle Stellen besetzt, sodass der Nachfolger, Roger Willen (49), als neuer Heimleiter ein modernes, vollbesetztes Haus übernehmen kann.

Als Dank für die grosse Arbeit und das zusätzlich geleistete Jahr überreichte der Stiftungsratspräsident Ernst Kistler dem Ehepaar Röthlisberger zum zweiten Abschied eine zweiteilige Eisenplastik des Effinger Eisenkünstlers Daniel Schwarz, welche Knaben beim Plaudern zeigt.