tierisch mitgehört(h) - Stark wie eine Ameise

  26.06.2018 Kolumne

Susanne Hörth

Ich habe kürzlich in einer Zeitschrift einen sehr spannenden Bericht über Ameisen, genauer die roten Waldameisen, gelesen. Faszinierend, was die winzigen Arbeitstierchen alles leisten. Die Einblicke in ein Hügelnest präsentieren ein komplex durchdachtes System. Jede Ameise hat in den verschiedenen Zimmern des Nestes ihren Auftrag. Nie für sich selbst, sondern immer für die anderen. Und auch ausserhalb des grossen Staates wissen die Winzlinge genau, was zu tun ist. Begeistert von diesen sozialen Strukturen erzähle ich das in meinem Bekanntenkreis. Und entfache eine Diskussion: Von wegen sozial. Das sei eine reine Diktatur, ein Dienen nach oben (zur Ameisenkönigin). Wer nicht spurt, wird ausrangiert. Zudem würden diese Ameisen nur in Verbindung mit ihren vielen Tausend anderen Artgenossen überhaupt überleben können. Und ob ich es denn schön fände, wenn man nur aus dem Ei schlüpfen dürfe, um ein Leben lang zu schuften. Was kann an einem solchen Leben denn genial sein? Dabei wollte ich doch nur der kleinen Ameise, einer ganz grossen Chrampferin und wenn es sein muss, auch Lebenskünstlerin, ein Kränzchen winden. Für einmal jeder von ihnen im Geiste ein kleines Krönchen aufsetzen.


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