Ihr Traum vom Fliegen begann in Schupfart

  29.06.2018 Schupfart

Steve Krebs und Patrick Rehmann – zwei Fricktaler Berufspiloten im Jubiläums-OK

Wenn am Wochenende der Flugplatz Schupfart mit Flugvorführungen, Ausstellungen, Ständen und der Patrouille Suisse das 50-Jahr-Jubiläum feiert, erinnern sich die beiden Fricktaler an den Anfang ihrer Berufspilotenkarriere vor 20 Jahren auf eben dieser Graspiste.

Simone Rufli

Steve Krebs und Patrick Rehmann verbindet Vieles – nicht bloss, dass sie vor dem grossen Jubiläumsfest beide im OK-Shirt zum Treffen auf der Terrasse des Restaurant Airpick erscheinen. Die beiden 37-jährigen Fricktaler haben als Buben mit der Familie regelmässig Schupfart und auch andere Flugplätze besucht. Beide wussten früh, was sie werden wollten und brachten auch die Geduld, die Energie und das Durchhaltevermögen mit, um ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und Berufspilot zu werden. Rehmann wählte den Weg über die Fluglehrer-Ausbildung, Krebs über die Privatpiloten-Lizenz, nachdem er sein primäres Ziel, Militärpilot zu werden, in der ungünstigen Zeit nach dem Swissair-Grounding hatte aufgeben müssen. Beide wohnen nahe dem Flugplatz – Rehmann in Schupfart selber, Krebs ist erst kürzlich von Möhlin nach Hellikon umgezogen. Beide haben als Piloten ihre Basis in Zürich und beide fliegen Kurz- und Mitteldistanz-Strecken – Rehmann in Diensten der Germania Flug AG, Krebs für die Helvetic Airways. Seit Anfang Jahr und noch bis Ende Oktober ist Patrick Rehmann zudem – wie früher schon – Cheffluglehrer in Schupfart. Und beide haben sie trotz 100-Prozent-Pensen und ohne lange zu überlegen eine Aufgabe im OK «50 Jahre Flugplatz Schupfart» übernommen. Krebs will das Engagement nicht überbewerten: «Die Männer, die hier oben vor 50 Jahren den Flugplatz gebaut haben, haben noch ganz anders Hand angelegt. Das waren Pioniere!» Rehmann nickt zustimmend.

Gut vorbereitet
Während Rehmann seine Arbeit im Marketingbereich in den letzten zwölf Monaten erledigen konnte, werden für Steve Krebs, den Ressortleiter Gastronomie, erst die Flugtage selber zur grossen Herausforderung. «Wir erwarten an beiden Tagen je über 10 000 Besucher. Allein die Patrouille Suisse wird am Samstag einen grossen Ansturm verursachen. Unser Ziel ist es, dass am Ende alle zufrieden heimgehen, weil alles geklappt hat und sie auch nicht übermässig lange auf ihr Essen warten mussten», formuliert Krebs seine Aufgabe. Apropos zwei Tage: «Diesmal werden wir – anders als im 2010 bei der Schweizer Meisterschaft im Motorkunstflug – vorbereitet sein, wenn bereits am Freitag Nachmittag Besucher den Trainingsflug der Patrouille Suisse vom Flugplatz aus mitverfolgen möchten». Die beiden lachen. Vor acht Jahren wurden nicht nur die Organisatoren überrumpelt, sondern auch die Landwirte – und die hatten gar keine Freude an den Horden wild parkierender Automobilisten. Rund 250 Helfer werden am Wochenende im Einsatz stehen.

Flugtage sind vom Wetter abhängig wie Open Air-Konzerte. Versteht sich von selbst, dass die beiden Piloten das Wetter ganz genau beobachten. «Am Ende müssen wir es aber nehmen, wie es kommt.» Dafür haben sie in einem anderen Bereich vorgesorgt. Um zu verhindern, dass sie vom Arbeitgeber ganz plötzlich ins Cockpit gerufen werden, haben beide für die kommenden Tage Ferien eingegeben. «Dieses Jubiläum lassen wir uns nicht nehmen», sind sie sich einig. Kein Wunder, hat doch vor 20 Jahren auf dem Flugplatz in Schupfart ihr Traum vom Fliegen seinen Anfang genommen.

50 Jahre Flugplatz Fricktal-Schupfart
Mit einem grossen Fest für die ganze Familie, mit attraktiven Flugvorführungen, mit Ständen von SPHAIR, der Motorfluggruppe Fricktal und der Segelfluggruppe Basel Fricktal, mit der Rega und der Schweizer Luftwaffe, wird morgen Samstag, 30. Juni und Sonntag, 1. Juli der 50. Geburtstag des Flugplatz Fricktal-Schupfart gefeiert. Unter den Gratulanten ist die Patrouille Suisse (PS). Die Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe fliegt am Samstag zwischen 14 und 15 Uhr. Der Trainingsflug findet am Freitag zur selben Zeit statt. Im späteren Verlauf des Samstag Nachmittags stehen die PS-Piloten auf dem Flugplatz für Autogramme zur Verfügung. Eine Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Schweizer Luftwaffe und die Ausstellung «Pioniere erzählen» verspricht ausserordentliche Einblicke in die Zeit von den Anfängen der Aviatik bis zum Endes des 1. Weltkrieges. Alle Angaben zum jeweiligen Tagesprogramm, Informationen zu den Flugzeugen und Formationen, eine Übersicht übers Festgelände und die Parkplatzsituation finden sich auch online im Festführer unter www.flugtage.net


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