Grünes Licht für Biogasanlage

  19.06.2018 Sisseln

Petitionäre fordern Überdenken der neuen Mietpreise fürs Hallenbad

Mit grossem Mehr sprach sich die Sissler Gemeindeversammlung für den Verkauf von Industrieland an die Recycling Energie AG, Niederwil aus. Mehr zu reden als die geplante Biogasanlage gab das vom Gemeinderat vorgestellte Betriebskonzept für das Hallenbad Sissila.

Simone Rufli

«Wir brauchen hier nicht mehr Gülle», meinte ein Versammlungsteilnehmer. David Regez, Mitglied der Geschäftsleitung der Recycling Energie AG, hielt dem entgegen, dass es in erster Linie darum geht, die Wege zu verkürzen. «Mit der neuen Biogasanlage in Sisseln werden wir die Speisereste nicht mehr zuerst nach Niederwil fahren.» Der hochwertige Naturdünger sei bereits heute sehr gefragt im Fricktal. Viele Fricktaler Bauern seien Kunden. Bedenken wurden geäussert zu den Lärmimmissionen. Die seien im Gebiet Grossmatt bereits heute an der Schmerzgrenze, gab ein Anwohner zu bedenken. Andere – sie hatten die Gelegenheit ergriffen und am letzten Samstag den Betrieb der Recycling Energie AG in Niederwil besichtigt – betonten, dass sie keinerlei Bedenken mehr hätten. «Was ich gesehen habe, hat mich von dieser Firma und ihren Mitarbeitenden überzeugt», war zu hören. Mit 67 Ja- zu 14-Nein-Stimmen bei einer Enthaltung wurde dem Landverkauf am Ende mit grossem Mehr zugestimmt.

Erfahrungen sammeln
Nicht traktandiert und somit der reinen Information dienten die detaillierten Ausführungen von Gemeindeammann Rainer Schaub zum neuen Betriebskonzept des Hallenbades Sissila (die NFZ berichtete). Das Konzept wird im Juli veröffentlicht. Die mit dem Konzept einhergehende Mietpreiserhöhung stösst bereits jetzt bei Nutzern, vorab der SLRG Sektion Fricktal, auf Ablehnung. Aus Sicht der Gemeinde ist sie aber unumgänglich, wenn das Defizit nicht weiter anwachsen soll, bis die Steuerzahler nicht mehr bereit sind, die Kosten zu tragen. «Zeigt sich, dass das Betriebskonzept der Anpassung bedarf, werden wir Änderungen vornehmen», versicherte Schaub. «Aber lasst uns Zeit, Erfahrungen mit dem neuen Konzept zu sammeln. Lasst uns eine Betriebskommission zusammenstellen, gebt uns sechs Monate Zeit und dann werden wir sehen, was sich bewährt und was nicht. Es ist alles nicht in Stein gemeisselt und ganz sicher gibt es keine Pläne, das Bad zu schliessen.» Dieselbe Aussage hatte der Gemeindeammann gegenüber den Petitionären gemacht, die ihm ein Paket mit 313 Unterschriften und einen Fragenkatalog von Eltern von Schwimmschülern der SLRG und sonstigen an der Zukunft des Bades Interessierten übergeben hatten. Verbunden mit der Bitte, auf das Betriebskonzept zurückzukommen.

Diskussionslos genehmigt wurden der Rechenschaftsbericht und die Rechnung 2017. Die Jahresrechnung der Einwohnergemeinde schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 318 829 Franken. Weil an der Informationsveranstaltung vom 6. Juni deutlich geworden war, dass im Zusammenhang mit dem Verpflichtungskredit für die Erneuerung der Bodenackerstrasse/Winkelackerstrasse noch diverse Fragen im Bereich Sicherheit und Übersichtlichkeit einer Klärung bedürfen, hat der Gemeinderat das Traktandum noch vor der Versammlung zurückgezogen. Das Geschäft wird überarbeitet und an der Gemeindeversammlung vom 15. November erneut auf die Traktandenliste gesetzt. Weil das Bedürfnis nachweislich vorhanden ist, findet der Seniorenausflug der Gemeinde künftig wieder jährlich statt. Und weil nur 82 Stimmberechtigte an der Versammlung teilnahmen, unterstehen alle Beschlüsse dem fakultativen Referendum.


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