Begeisternde Präsentationen am Open Air der Chöre

Grossartig meisterte der Männerchor Schupfart als Organisator den sechsstündigen Gesangsmarathon, wo sich siebzehn Chöre und Formationen am 14. Openair der Chöre des Fricktalischen Sängerbundes in einem stimmungsvollen Generationen verbindenden Grossanlass mit ideenreichen Auftritten präsentierten.

Paul Roppel

«Wir haben im fricktalischen Sängerbund (FSB) kräftig Reklame fürs Openair gemacht. Jetzt haben wir doch fünf Teilnehmer mehr als im letzten Jahr», freute sich Erich Heiz, der seit zwölf Jahren den Männerchor Schupfart präsidiert und mit dem Vereinsbanner persönlich den Fahnengruss der eintreffenden Fähnriche abnahm, zusammen mit Ueli Gautschi, der das Banner des FSB schwang. Aber auch durch persönliche Beziehungen liessen sich Formationen ausserhalb des Verbandsgebietes zum 15-minütigen Auftritt animieren, die mit ihren ideenreichen Beiträgen schillernde Akzente setzten. So löste der Pop- und Rock-Chor «Prosäcko» aus Bad-Säckingen mit spritzigem Sound und rhythmischer Untermalung so richtig Party-Stimmung aus. In seiner Urdomäne präsentiert sich der Jodelclub Bergblueme Grüningen (Zürcher Oberland) meisterhaft; perplex ist das Publikum, wenn es von ihm mit unerwartet flottem Rock’n› Roll-Rhythmus mitgerissen wird. Auch der Männerchor Schupfart zeigte sich unter der Leitung von Otto Eckhart einfallsreich. Mit Trompetenbegleitung von Rahel Erni begeisterte er das Publikum mit dem «Ave Maria der Berge».

Rüstig Richtung 175. Geburtstag
«Wir feiern in wenigen Jahren den 175. Geburtstag des Vereins, sind aber recht gut im Schuss mit 20 Sängern, dank etwas Verjüngung», meinte Präsident Erich Heiz zur NFZ. Zudem sei der Verein sehr unternehmungslustig. Nach 2009 organisierte er im letzten Jahr das 2005 vom Männerchor Wittnau initiierte Openair der Chöre und sprang auch in die Lücke, als sich diesmal kein Organisator finden liess. Der ungezwungene und gesellige Anlass entwickelte sich zu einem sechsstündigen Non Stop Gesangsmarathon, der die frei gestalterischen Facetten des Chorgesangs in eindrücklicher und mitreissender Vielfalt präsentierte; aber beim Publikum die Grenzen der Präsenz erreichte.

Gewitter führte Regie
Moderator Kurt Leubin, Sänger und vormals 30 Jahre Dirigent des Vereins, eröffnete das mit über 300 Teilnehmern besetzte Happening Punkt vier Uhr am Samstagnachmittag bei hochsommerlichem, strahlend blauem Himmel auf dem Schulhausplatz. Etwas Pech hatte der Männerchor Eiken, der unter der Leitung von Ingo Anders mit dem Lied «Die kleine Bergkirche» im Sonntagsgeläut vom nahen Kirchturm überschallt wurde. Die Dutzend Sänger liessen sich davon nicht unterkriegen und brillierten umso kräftiger mit dem Evergreen «Die kleine Kneipe» von Peter Alexander. Frauen sorgen nicht nur für modische Farbtupfer, sondern auch für erfrischenden und akzentuierteren Sound, wo besonders der gemischte Chor Chortett aus Rheinfelden punktete und der dynamische Auftritt der Kienberg-Singers unter der mitreissenden Leitung von Othmar Sturm Furore machte. «Ich fang euch den Sonnenschein», sang der grosse Männerchor Kaisten-Laufenburg, wo Dirigentin Gunhild Lang-Alsvik für gute Stimmung sorgt, aber von aufziehenden Sturmböen und vom Gewitterregen arg in Bedrängnis geriet. Nach einer beeindruckend raschen Aktion wurde das Programm in der Mehrzweckhalle fortgesetzt, wo Andreas Koubik, Leiter der «KoubikChöre», und insbesondere mit den solistischen Leistungen aus zwei Jugendchören für fantastische Stimmung sorgte.