Die nächste Generation soll den Maler Jakob Strasser entdecken

  23.06.2018 Rheinfelden

Valentin Zumsteg

Jakob Strasser ist in Rheinfelden kein Unbekannter. Der Maler (1896 bis 1978) hat das Kulturleben in der Kleinstadt geprägt. Nicht nur mit seinen Bildern, die heute noch in vielen Wohnungen hängen, sondern auch mit Ausstellungen, die er kuratiert hat. Jetzt organisiert der Verein «Jakob Strasser Kunstmaler», der das Werk des Malers in einem umfassenden Inventar dokumentiert hat, eine grosse Ausstellung unter dem Titel «Erlebnisse in der Kunst». In der Rheinfelder Kurbrunnen-Anlage werden ab Ende August rund 200 Bilder und Holzschnittdrucke zu sehen sein, wobei der Fokus auf Portraits gelegt wird.

«Wir suchen den Dialog»
«Wir wollen unser Publikum zum Dialog einladen, um das Werk von Strasser zugänglich zu machen. Die nächste Generation soll den Maler entdecken», erklärt Noëmi Leemann. Die Historikerin, die aus Rheinfelden stammt und heute mit ihrer Familie in Berlin lebt, ist bei dieser Ausstellung für die Kunstvermittlung zuständig. «Die Portraits von Jakob Strasser eignen sich besonders gut, um seine künstlerische Haltung zeigen zu können. Er malte, was er sah: Strasser blieb in seiner Malerei immer figürlich, hat sich aber trotzdem als ein Maler der Moderne verstanden», so Leemann. Strassers Werk ist stark vom Expressionismus und der Basler Künstlerszene der 1920er-Jahre beeinflusst. «Je mehr ich mich mit Strasser beschäftige, desto überzeugter bin ich von seiner kunsthistorischen Bedeutung», sagt Leemann.

Zur Ausstellung gibt es spezielle Angebote für Schul- und Kindergartenklassen. «Auf einem Rundgang durch die Ausstellung entdecken die Kinder die Welt der Portraitmalerei. Sie lassen sich von den Kunstwerken inspirieren und denken sich Geschichten zu den dargestellten Personen aus. Zur Vertiefung des Themas Farbe experimentieren sie danach mit Rot, Blau und Grün», schildert Noëmi Leemann, die dazu mit zwei Kunstvermittlerinnen zusammenarbeitet.

Malen wie Strasser
Der Ausstellungsbesuch soll auch für Familien interessant sein. Kinder erhalten Malvorlagen mit Bildern von Jakob Strasser, auf denen etwas fehlt. «Die Kinder können dann die Lücke selber füllen. So kann man die charakteristische Malweise des Künstlers auf spielerische Art kennenlernen.»

In der Ausstellung sind viele Leihgaben zu sehen. Einige der Besitzerinnen und Besitzer erzählen an verschiedenen Terminen von «ihrem» Strasser-Bild: wie sie dazu gekommen sind, was ihnen das Bild bedeutet, wo es hängt und was damit einmal passieren soll.

Dass die neue Strasser-Ausstellung – die erste seit 1981 – im Rheinfelder Kurbrunnen gezeigt wird, ist kein Zufall. An diesem Ort war der Künstler selber als Ausstellungsmacher tätig. Zudem hat er ein Wandbild geschaffen, das im Portikus der Kurbrunnen-Anlage zu sehen war. Diese Säulenhalle, die als Eingang diente, gibt es nicht mehr, aber das Wandbild existiert noch. Es wird anlässlich der Ausstellung das erste Mal seit vielen Jahren wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Vernissage zur Strasser-Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst» wird am Freitag, 31. August, um 19 Uhr durchgeführt. Bereits um 18.30 Uhr gibt es eine Kindervernissage. Die Ausstellung ist anschliessend bis am 14. Oktober zu sehen. Anmeldungen für Gruppenführungen und Schulklassen sind unter folgender Mail-Adresse möglich: ausstellung@jakobstrasser.ch

www.jakobstrasser.ch


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