Das «moderne Schulhaus» wird 50

  20.06.2018 Rheinfelden

Valentin Zumsteg

Der Reiz der Schulanlage Robersten erschliesst sich den meisten Betrachtern nicht auf Anhieb. Manche nennen das Gebäude einen «Betonklotz». Vor allem die Turnhalle mit ihrer Betonfassade und dem Pultdach sticht ins Auge, während sich die Schultrakte zu ducken scheinen. «Die Schüler und die Lehrpersonen fühlen sich hier wohl. Wir haben uns gut eingerichtet. Alles ist funktionell», erklärt Schulleiterin Annette Wirz. Das Einzige, was fehle, sei ein Mehrzweckraum, der als Aula genutzt werden könnte. Rund 180 Kinder in neun Klassen – von der 1. bis zur 4. Primar – besuchen aktuell den Unterricht im Schulhaus Robersten. Zum Schulkreis gehören zudem sechs Kindergarten-Klassen, die hier ebenfalls die Turnhalle nutzen.

«Fast etwas Revolutionäres»
2018 ist ein besonderes Jahr für die Schule Robersten, denn genau vor 50 Jahren ist die Anlage feierlich eröffnet worden. «Wir haben das erst im März per Zufall erfahren. Es war aber sofort klar, dass wir dies feiern wollen», schildert Wirz, die seit 2006 im Robersten arbeitet. Am 28. Juni wird nun ein Spielfest geboten, an dem sich die Bevölkerung beteiligen kann. Das Fest steht unter dem Motto «Flower Power», passend zum Jahr 1968.

Einer, der fast sein ganzes Berufsleben im Robersten tätig war, ist Klaus Heilmann. Von 1969 bis zu seiner Pensionierung 2005 hat er in diesem Schulhaus als Primarlehrer gewirkt. Er kann sich noch gut an die Bauzeit erinnern: «Das war damals fast etwas Revolutionäres: Nach der Erstellung der Grund- und Kellergeschosse samt Zivilschutzanlagen wurden vorgegossene Beton-Elemente angeliefert und das ganze Schulhaus zusammengefügt – fast wie ein Kartenhaus. Dies dauerte nur wenige Wochen.» Die Architektur sei als modern empfunden worden. «Wir haben uns gefreut über das Schulhaus. Alles war neu. Ich habe immer gerne dort unterrichtet», sagt Heilmann.

Planschen mit der Lehrerin
In den Anfangsjahren gehörte ein grosses Wasserbecken zur Anlage. «Dort durften in der warmen Jahreszeit die Kinder mit ihren Lehrerinnen planschen. Das wissen heute wahrscheinlich nicht mehr viele», so Heilmann. Als Sorgenkind entpuppte sich die Pausenhalle, die mit einer durchgehenden Betonplatte überdeckt war. «Dort war es dunkel und in den Pausen sehr lärmig. 1993 machten Oberlichter, eine Glasabdeckung und die Verglasung der Eingänge das Ganze etwas wohnlicher», erzählt Heilmann.

Unvergesslich sind für ihn die Robersten-Hauswarte. Er erinnert sich an Max Leiser, der von 1968 bis 1971 hier tätig war. «Und dann an seinen langjährigen Nachfolger Pierre Aebischer, der von 1971 bis 2001 das Leben im Robersten geprägt hat. Nach einer kurzen Zeit mit Philipp Figliola und Stellvertretungen durch Franz Schib übernahm dann Ueli Tschannen das Zepter, der heute noch die gute Seele des Hauses ist.»

Am Jubiläumsfest können die älteren Besucher in Erinnerungen schwelgen. In einer Ausstellung werden alte Klassenfotos und Schulbücher präsentiert; da gibt es sicher so manch bekanntes Gesicht zu entdecken. Die Kinder waren bereits fleissig: Jede Klasse hat eine Girlande mit fünfzig Teilen gebastelt – für jedes Jahr eines.

Das Spielfest im Robersten-Schulhaus steht unter dem Motto «Flower Power». Es wird am Donnerstag, 28. Juni, gefeiert. Von 15 bis 18 Uhr ist die Bevölkerung herzlich dazu eingeladen.


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