«Gmeind» mit nicht traktandiertem Ausgang

  14.06.2018 Hottwil, Kultur

Spielleute Hottwil luden zum Stück mit Mike Müller ein

Dass eine Gemeindeversammlung eine Halle bis auf den letzten Platz zu füllen vermag und das dazu auch noch in der gleichen Gemeinde an zwei aneinander folgenden Abenden, darf mit Sicherheit als aussergewöhnlich bezeichnet werden. Speziell auch, dass die Teilnehmenden aus verschiedenen Gemeinden waren und zudem ihre Zustimmung nicht mit Erheben der Hände, sondern nur mit lauten Klatschen erteilten. Nicht ein aussergewöhnliches Traktandum – die Anwesenden aus verschiedenen Gemeinden könnten ja auch den Eindruck einer Fusionsabsicht erwecken – erklärte den grossen Publikumsaufmarsch. Vielmehr war es Schauspieler Mike Müller, der mit seinem Stück «heute Gemeindeversammlung» die Leute zu Hauf angelockt hatte. Und sie wurden nicht enttäuscht. Müller verstand es, seine Zuhörer mitten in eine scheinbar ganz normale «Gmeind» eintauchen zu lassen. Doch eben nur scheinbar normal. Ein nerviger Versammlungsteilnehmer, ein noch nervigerer Gemeinderatskollege und letztlich die Nerven des Gemeindeoberhauptes selber sorgten für einen nicht traktandierten Versammlungsausgang.

Noch ein bisschen Ratsmitglied, aber auch schon etwas mehr Komiker, liess es sich Mike Müller nicht nehmen, auch das Thema Gemeindezusammenschluss im Mettauertal anzusprechen. Die bestehende Fusionsgemeinde heisse zwar so, doch im Mettauertal gebe es neben den fünf Ortsteilen doch noch eine weitere Gemeinde. Gansingen. Manchmal brauche es, bis ein Gedanke reife, halt gut zwei Generationen. Und heute, in einer Zeit, in welcher die Frauen erst mit 40 Jahren das erste Kind bekommen, dauern diese Generationen halt etwas länger. Er liess es so im Raum stehen und blickte dann doch noch etwas mehr rheinaufwärts. Da wäre ja auch noch Schwaderloch. (mh)


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