Mühleweiher

  31.05.2018 Laufenburg

Gemäss Mitteilung vom 9. Mai hat der Gemeinderat Kaisten die Einzäunung des Mühleweihers ausserhalb der Bauzone beschlossen. Die neun Beschwerden von besorgten Mitbewohner wurden abgewiesen. Ebenso verhallten diverse Leserbriefschreiber, die gegen die Einzäunung votierten, wirkungslos. Ein paar Eltern aus unserem Dorf beschwerten sich, wie gefährlich doch der Mühleweiher sei und ihre Kinder auf dem Schulweg einer permanenten Gefahr ausgesetzt seien. Ein Zaunbau am Mühleweiher ist ein unausgereifter Schnellschuss Den besorgten Eltern muss wirklich Hilfe angeboten werden. Zum Beispiel mit Kursen für Verhaltensregeln an unseren Dorfgewässer für Kinder und besorgte Eltern. Analog der bewährten Verkehrserziehung der Schulkinder mit dem Velo in Begleitung von Polizei in Uniform. Das verschafft Kindern Eindruck und Respekt. Die Behörde steht in der Verantwortung, mit gesundem Menschenverstand und Weitsicht und mit Einbezug einer Gesamtanalyse unserer Dorfgewässer, ein seriöses Sicherheitsdispositiv zu erarbeiten. Und zwar bevor der Mühleweiher mit einem Zaun verschandelt wird.

Mit dem sofortigen Zaunbau am Mühleweiher würde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen. Auf diesen werden sich weitere Wunschbegehren, in Anwendung der Rechtsgleichheit berufen. Zudem würde ein Disharmoniekeil in unser friedliches Dorfleben gerammt. Der Mühleweiher ist ein Kaister Wahrzeichen von unschätzbarem Wert. Mit seiner idyllischen Vielfalt und Schönheit, ein Pulsschlag von Mensch – Natur pur. Ein wahrer Kraftspender für Körper und Geist. Seit meiner frühsten Jugendzeit durfte ich und auch meine Kinder den Mühleweiher auf dem täglichen Schulweg bestaunen. Nie habe ich das Wortbegehren gehört, dass der Mühleweiher ein permanenter Gefahrenweiher sei. Das ist an den Haaren herbeigezogener Quatsch, eine Unwahrheit.

Ich mache ich mit dem Velo vielfach extra einen Umweg, um auf dem Fussund Radweg am Mühleweiher entlang die Sehenswürdigkeiten zu geniessen. Bei einem Zaunbau 130 cm Höhe und zusätzlich 20 cm Dammhöhe ergibt sich total 150 cm, eine massive Sichteinschränkung für Fussgänger und Velofahrer. Diese Sichtverhinderung würde mich leider zwingen, meine Velofahrten am Mühleweiher entlang zu unterlassen. Es ist eine moralische Pflicht und Aufgabe unserer Generation, unser Natureldorado Mühleweiher im heutigen Zustand zu erhalten. Unsere Nachkommen werden uns dankbar sein. Ein Zaunbau am Mühleweiher kann aus permanenten Gefahrenpotenzial nicht begründet werden. Vom Fussweg zum Weiher besteht ein Abstand von mindestens 200 bis 280 cm. Bei den Bächen im Dorf ist von Strasse zum Bach kein Abstand. Auf der Prioritätenliste ist ein Zaunbau am Mühleweiher ohne Wenn und Aber an letzter Stelle. Ein Zaunbau wäre ein Schildbürgerstreich. Auch unserer Behörde fällt kein Zacken aus der Krone, wenn sie sich den Zaunbau nochmals einer gründlichen Gesamtanalyse unterziehen. Analog der Dorfbrunnen-Analyse, hier hat der Gemeinderat eine hervorragende Arbeit gemacht.

Gescheiter werden und den Zaunbau bis auf weiteres zu sistieren ist nicht verboten. Der Zaunbau am Mühleweiher ist an der nächsten Gemeindeversammlung zu traktandieren und in einem Gesamtkonzept neu zu beurteilen. Im Klartext heisst das: Mühleweiher ohne Zaun.

ANTON SCHNETZLER, KAISTEN


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