Ein Stück Zeininger Geschichte

  26.05.2018 Zeiningen

Die Kommission «Zeiningen, gestern und heute» stieg tief ins Archiv

Am Zeininger Dorffest, das vom 24. bis 26. August 2018 über die Bühne geht, wird auch ein Stück Geschichte aufgearbeitet. Zwölf historische Häuser im Festareal hat die Kommission «Zeiningen, gestern und heute» unter die Lupe genommen.

Janine Tschopp

Wann wurde das Haus erbaut? Wer wohnte dort? Welche Bedeutung hatte das Gebäude für die Dorfbevölkerung? Das sind Fragen, welchen die Mitglieder der Kommission «Zeiningen, gestern und heute» in den letzten Monaten nachgegangen sind. Speziell angeschaut haben sie sich zwölf historische Häuser im Dorfzentrum. «Wir haben extra Gebäude gewählt, welche zum Dorffest-Rayon gehören», erklärt Roland Lang. Zusammen mit Stefan Wunderlin, Andrea Wunderlin und Christa Sacher arbeitet er für die Kommission «Zeiningen, gestern und heute».

Seit sechs Jahren trifft sich das Quartett regelmässig, um sich mit Zeiningens Geschichte zu befassen. Alte Dokumente, Schriften, Bilder oder Bücher sind Zeitzeugen, die der Kommission bei ihrer Forschung weiterhelfen. Vor zwei Jahren beispielsweise haben Stefan Wunderlin und Roland Lang Zeiningens Steinkohlegeschichte aufgearbeitet, dokumentiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. «Interessierte können das Dokument auf der Gemeindeverwaltung beziehen», erklärt Stefan Wunderlin.

Viele Dokumente in Sütterlinschrift
Im Hinblick aufs Dorffest befassen sich die Kommissions-Mitglieder seit Herbst 2017 mit den historischen Gebäuden im Dorfkern. «Über die Häuser wussten wir vieles vom Hörensagen. Wir wollten aber Fakten», erklärt Andrea Wunderlin. Für ihre Abklärungen konsultierten sie nicht nur das Archiv der Gemeinde, sondern auch das Staatsarchiv in Aarau. Zahlreiche Stunden verbrachten sie dort, um so viel wie möglich über die historischen Häuser herauszufinden. «Einige Dokumente, die wir fanden, waren in der alten Sütterlinschrift geschrieben», erklärt Stefan Wunderlin. Er hat gelernt, diese historische Schrift zu lesen. «Das ist aber sehr aufwändig.» Die Resultate ihrer Recherchen machen die Kommissions-Mitglieder am Dorffest mittels grossen Plakaten an den jeweiligen Häusern für die Festbesucher zugänglich.

Eines der Gebäude, das die vier historisch interessierten Zeininger im Hinblick aufs Dorffest unter die Lupe genommen haben, ist das heutige Gemeindehaus. Das Haus wurde 1740 durch einen Grossbrand zerstört und danach wieder aufgebaut. 1967/1968 wurde es bis auf den gewölbten Keller abgerissen. 1968 entstand der Neubau mit der Gemeindeverwaltung und dem Feuerwehrmagazin. Bewohner waren unter anderem Alois Jeck und Familie Speiser, deshalb wird das Gebäude «Speiser und Aloisi’s Huus» genannt. «Familie Speiser war zuständig für das Eintreiben des ‹Zehnten›, der damals an die Kommende Beuggen abgegeben wurde», erklären die Kommissions-Mitglieder. Ebenfalls fanden sie heraus, dass das Haus vor 1792 als Schulstube zum Einsatz kam. Und der Schopf, der am Dorffest als Beizli fungieren wird, diente früher als Einstellplatz für den Leichenwagen. «Daran kann ich mich noch gut erinnern», sagt Roland Lang.


Die Geschichte Zeiningens

Die Kommission «Zeiningen, gestern und heute» trifft sich jeweils montags zwischen 9 und 11 Uhr im Luftschutzkeller beim Forst-Werkhof. Die Bevölkerung ist eingeladen, jegliches Material, das für die Aufarbeitung der Zeininger Geschichte relevant ist, vorbeizubringen oder bei der Gemeindekanzlei abzugeben. Bilder und Dokumente werden nach der elektronischen Erfassung an die Besitzerinnen und Besitzer zurückgegeben. Das Ziel der Kommission ist es, ein in der Gemeindekanzlei über Computer abrufbares Archiv aufzubauen und dieses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (jtz)


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