Auf den Spuren der Mehl- und Rauchschwalben

  31.05.2018 Laufenburg

Die Bevölkerung des Ortsteils Bütz zeigt sich «schwalbenfreundlich»

Die diesjährige Frühjahrsexkursion des Natur- und Vogelschutzvereins Sulz-Laufenburg war dem Thema Schwalben gewidmet. Als kompetente Referentin konnte dafür Stephanie Michler von der Vogelwarte Sempach gewonnen werden.

Zusammen mit rund dreissig Teilnehmenden ging Stephanie Michler im Dorfteil Bütz auf die Suche nach Schwalben und deren Nestern. Erste Station war der Hof der Familie von Hansueli Weber. Hier haben sich in der Scheune Rauchschwalben angesiedelt. Bereits guckten auch Jungtiere aus den kunstvoll an den Balken befestigten Nestern. Die Rauchschwalben suchen gerne den Schutz von Scheunen. Hier sind sie einerseits geschützt vor Kälte und Regen. Wegen der Tiere im Stall ist zudem das Futterangebot sehr gut. Immerhin braucht es zur Fütterung der Jungtiere pro Brut rund ein Kilogramm Insekten. Keine Kleinigkeit! Nicht selten benutzen sie auch Material aus dem nahen Miststock für den Bau ihrer Nester. Die Rauchschwalben sind übrigens sehr standorttreu, wusste die Referentin zu erzählen. Während sie den Winter zumeist in Nigeria verbringen, kehren die Alten immer wieder an den ursprünglichen Standort zurück.

Einen schweren Stand
Die Mehlschwalben, die an ihrem weissen Bauch zu erkennen sind, haben bei uns zunehmend einen schweren Stand. Seit 1990 nehme der Bestand massiv ab, erzählte Stephanie Michler. Als Gründe dafür nannte sie: Verlust geeigneter Nistplätze, Veränderungen in der Landwirtschaft und bei den Hausgärten, Insektizide sowie das Fehlen von lehmigen Böden. Letztere benötigen die Mehlschwalben für den Bau ihrer Nester. Den Winter verbringen sie übrigens in Uganda, Äthiopien oder Südafrika, Auf dem Gang durch Bütz stellten die Teilnehmenden fest, dass man in diesem Dorfteil sehr «schwalbenfreundlich» ist, hängen doch an vielen Häusern Schwalbennester. Teils wurden sie von den Tieren selber an der Hausmauer angebracht, teils sind es Kunstnester, die von den Hausbesitzern aufgehängt wurden.

Bretter anbringen
Damit die Tiere den unter den Nestern liegenden Platz nicht verschmutzen, sollte unterhalb der Nester ein Brett angebracht werden, das den Schmutz auffängt. Freilich darf dieses Brett nicht zu nah beim Nest sein, da sonst Marder oder grosse Vögel direkt Zugriff zum Nest haben und die Jungtiere als willkommene Delikatesse verspeisen.

Mit ihrem fundierten Wissen konnte die Referentin die zahlreichen Fragen beantworten und gab Tipps, was man unternehmen kann, um die Mehlschwalben zu fördern. Es war ein spannender und lehrreicher Spaziergang durch Bütz, der dann mit dem traditionellen Zvieri endete. (dds/)


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