Zum ersten Mal ganz oben

  10.04.2018 Frick, Sport

Fricktaler Squasherinnen sind Schweizer Meisterinnen

Was für ein Erfolg: Die Frauen vom Squashclub Fricktal haben am Samstag den Meistertitel gewonnen. Dabei sah es noch vor zwei Monaten aus, als würde die Equipe die Playoffs verpassen.

Stefan Kleiser

Es ist die doppelte Geschichte von einem schwierigen Beginn und einem phantastischen Ende. Dass Nadine Frey, Nadia Pfister und Astrid Reimer-Kern die Schweizer Meisterschaft gewinnen würden, das hat zur Saisonhälfte kaum jemand geglaubt. Die Fricktaler Squasherinnen selbst auch nicht. «Nach der Vorrunde habe ich nicht erwartet, dass wir noch in die Playoffs kommen», gesteht Nadine Frey, die für das Team an Position drei im Court steht.

Mit null Siegen und vier Niederlagen war der Erfolg zu Beginn des Winters überschaubar. Trotzdem ist es keine Überraschung, dass die Fricktaler Frauen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Schweizer Meisterinnen geworden sind. Denn die Erfolge in den Playoffs von Freitag und Samstag in der Squash Arena Uster waren ja eigentlich nur die Fortsetzung der Siegserie von 2018. Seit dem Jahreswechsel ist die Equipe ungeschlagen geblieben.

Mit jedem Jahr erfolgreicher
Die Fricktalerinnen gewannen alle vier Partien der Rückrunde, qualifizierten sich doch noch für die Playoffs und besiegten dort zuerst Winterthur und am Tag darauf auch Pilatus Kriens. Beide Begegnungen endeten 2:1, und beide Male entschieden die Fricktalerinnen das zweite und das dritte Einzel zu ihren Gunsten. Kein anderes Team war auf allen drei Positionen derart stark besetzt wie dasjenige mit dem neuen Schweizer Meister.

So richtig begonnen hat alles 2012. Damals beschloss die Vereinsführung, mit den Damen den Aufstieg in die Nationalliga A zu wagen. Nadine Frey, damals 20 und die Nummer 43 des Schweizer Rankings, gab sich keinen Illusionen hin. «Es geht nicht um den Sieg, sondern um das Weiterentwickeln», meinte sie vor fünfeinhalb Jahren. Die Frage, was in der ersten NLA-Saison ein Erfolg wäre, beantwortete sie so: «Ein oder zwei Siege.»

Es wurde im ersten Jahr in der höchsten Spielklasse dann ein Sieg, neun Partien gingen verloren. In den Folgejahren wurde die Anzahl der gewonnen Matches aber immerzu verdoppelt. Bis die Fricktalerinnen 2016, inzwischen ergänzt um Nadia Pfister aus dem benachbarten Squashclub Liestal, die Qualifikation mit acht Siegen und zwei Niederlagen auf Platz eins beendeten. Und bei der ersten Playoff-Teilnahme gleich den Final erreichten.

Das letzte Puzzleteil
Bei der dritten Finalteilnahme ist jetzt der grosse Erfolg gelungen. Dank persönlicher Fortschritte und einem Zuzug. Nadine Frey steht seit Sommer 2015 in den Top Ten des Schweizer Rankings, Nadia Pfister machte Squash zu ihrem Beruf und rückte im Januar 2018 erstmals unter die 100 besten Spielerinnen der Welt vor. Das letzte noch fehlende Puzzleteil kam mit Astrid Reimer-Kern vor dieser Saison dazu. Die 28-Jährige vertritt Nathalie Plain, die wegen Knieproblemen seit November 2016 kein Squash spielen kann.

Im Endspiel gegen Kriens machte Reimer-Kern mit einem 3:0 über Sarah Lüdin die Niederlage von Nadia Pfister aus dem Duell der Nummern eins wett. «Ich wollte das Spiel variabel gestalten, um es für die Gegnerin schwierig zu machen hinein zu kommen», erklärt sie die siegbringende Taktik. Noch im November und Dezember war sie aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen. «Ich war platt und konnte nicht einmal mehr die Treppe hochsteigen», erzählt sie. «Zweieinhalb Monate machte ich überhaupt nichts.» Auch da: Am Ende passte es.


Es geht gleich weiter

Kaum haben die Squasherinnen aus Frick den Meistertitel gewonnen, steht für sie schon der nächste wichtige Wettkampf auf dem Programm. Ab Donnerstag bestreiten sie die Schweizer Einzel-Meisterschaft, die ebenfalls in der Squash Arena Uster ausgetragen wird. Nadia Pfister hat dabei gute Chancen, wie 2016 den Halbfinal zu erreichen. Dafür müsste sie im Viertelfinal die Ustermerin Fabienne Oppliger eliminieren, die im nationalen Ranking direkt hinter ihr auf Position fünf liegt. Schwierig ist die Ausgangslage dagegen für Nadine Frey, die Halbfinalistin von letztem Jahr: Sie trifft in der Runde der besten acht auf Titelverteidigerin Gaby Huber, die ihren neunten Meistertitel anpeilt. (skl)


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