Strahlende Gesichter und dreckige Outfits

  04.04.2018 Eiken

Tolossa Chengere und Sabine Kuonen dominierten beim Osterlauf

Zu perfektem Laufwetter wagten sich am Samstag rund 1300 Läuferinnen und Läufer beim traditionellen Osterlauf in Eiken auf die Strecke. Mit 530 Kindern und Jugendlichen waren so viele am Start wie noch nie.

Martina Proprenter

Während es an Start und Ziel eher ruhig zuging ob des Wetters, herrschte in der Halle dichtes Gedränge. An Verkaufsständen konnten Besucher Shirts und Schuhe sowie Verpflegung kaufen. Beliebtes Fotomotiv war der Osterhase, der auch die Medaillen an die jüngsten Läuferinnen und Läufer verteilte. Denn am Morgen war dieser bereits mit Kindern und Jugendlichen auf der Strecke unterwegs.

Sieg mit grossem Vorsprung
Verbissener aber dennoch fair ging es bei den Älteren zu. Während viele Walker mehr an der Landschaft als am Platz auf dem Siegertreppchen interessiert waren, lieferten sich die Läufer beim Grossen Preis ein erbittertes Rennen. Dem Kommentar von Niklaus Stäuble lauschend, konnten die Zuschauer verfolgen, wie die Walliserin Sabine Kuonen der Vorjahressiegerin Jasmin Widmer den Sieg abnahm und mit mehr als drei Minuten Vorsprung einlief. «Bei Kilometer 14 wusste ich, dass es mit dem Sieg klappt», sagte Kuonen nach dem Rennen, denn ihre Konkurrentin musste da frühzeitig ihren Lauf beenden. So konnte sie nicht nur «die tolle Strecke», sondern auch «das tolle Wetter» geniessen. Nieselregen liege ihr mehr als Sonnenschein. Ebenfalls mit deutlichem Vorsprung siegte der Äthiopier Tolossa Chengere aus Bern, der bereits den Zwischensprint dominierte. Mit 51 Sekunden Vorsprung kam er strahlend im Ziel an und freute sich über den «einfachen» Lauf, der zwischendurch lediglich etwas «rutschig» war, wie deutlich an den Matschspritzern auf den zahlreichen Outfits der Läufer sichtbar war.

Neben vielen lobenden Worten für die schöne Strecke und die gute Organisation mit vielen Helfern und Streckenposten, gab es aber auch Kritik. Aus dem Feld der schnellsten Läuferinnen beim GP wurde bemängelt, dass die Frauen zehn Minuten vor den Männern starteten. Das sei besonders für die Langsameren demotivierend, wenn diese von den Männern überholt würden. Ein unübliches Prozedere, da sonst Männer und Frauen gemeinsam starten würden. Diese Kritik wurde OK-Präsident Ivo Müller noch nicht vorgetragen, wie er auf Anfrage mitteilt. Man habe die Starter bereits zum zweiten Mal aufgeteilt, da es dadurch weniger Gedränge und einen zügigeren Startablauf gebe. Zudem werde so der Zwischensprint der Frauen aufgewertet, so Müller, zuvor seien diese im Feld der Männer fast untergegangen. Mit dieser Aufteilung laufe ausserdem die Siegerin auch als erste übers Ziel, vorher seien die besten Frauen nicht vor dem 20. Gesamtplatz eingelaufen. «Wir wollen also die Frauen etwas mehr hervorheben und nicht nur als Mitläuferinnen im Herrenfeld haben», unterstreicht Müller.

Osterlauf-Verein als Ziel
2012 hatten die Fricktaler Volleyballer die Organisation übernommen. Zuvor kümmerte sich die Mehrkampfgruppe um den bereits 1966 erstmals durchgeführten Traditionslauf. Ein personeller Kraftakt. Am Samstag waren 120 Helferinnen und Helfer im Einsatz, neben den 100 Mitgliedern des TSV half auch der Volley Smash 05 Laufenburg-Kaisten mit. Um die Arbeit künftig auf mehrere Schultern zu verteilen, hofft Müller, einen Verein Osterlauf gründen zu können, bei der kommenden Hauptversammlung im Mai soll dies thematisiert werden.

Komplette Rangliste unter www.osterlauf.ch.


Flinke Hasen in schnellen Turnschuhen

Fricktaler Jugend am Osterlauf in Eiken


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