Hoch oben über dem eigenen Dorf: Mumpf zeigt Flagge

Die Kulturkommission lässt kommenden Samstag an der steilen Westseite der Mumpfer Fluh eine riesige Schweizer Fahne hissen. Die Bevölkerung ist eingeladen.

Ronny Wittenwiler

Vor 800 Jahren machten die Mumpfer ein erstes Mal von sich reden. Von anno 1218 datiert die erste urkundliche Erwähnung ihres Dorfs. Diverse Veranstaltungen erinnern nun im Jubiläumsjahr daran. Zu einer solchen Veranstaltung gehört auch jene vom kommenden Samstag. Ort des Geschehens: Bunker 35472AC, Parzelle Nummer 556. Von dort kommen schon mal Heimatgefühle auf; auch bei Edi Schmid. Er lässt seinen Blick übers Dorf schweifen, darüber hinweg, in die Ferne, ins Elsass oder bis zu den Bergkuppen im Schwarzwald. Schmid, Präsident der Kulturkommission Mumpf, steht mit der NFZ beim steilen Felsvorsprung auf der Westflanke der Mumpfer Fluh. Was für ein Ausblick. Der Rhein schlängelt sich vorbei, in Wallbach bekommt er gerade noch die Kurve.

Ein guter Zeitpunkt
In vier Tagen werden sich die Mumpfer ein Stückchen Heimat auf die Fahne schreiben. Und zwar genau hier, hoch oben über dem eigenen Dorf. Die Kulturkommission lässt anlässlich der 800-Jahr-Feierlichkeiten eine Schweizerfahne über dem Felsvorsprung der Mumpfer Fluh hissen. «Nach einem Gesuch bei der Gemeinde Obermumpf via Bern beim VBS bekamen wir die Bewilligung, einen zwölf Meter hohen Fahnenmast am Bunker 35472AC auf Parzelle Nr. 556 auf Obermumpfer Boden zu montieren», teilt die Kulturkommission in ihrem Einladungsschreiben an die Bevölkerung mit. Tatsächlich befindet sich der Standort auf Obermumpfer Boden, doch eröffnet sich dem Beobachter just von dort ein wundervoller Blick auf Mumpf. «Schon früher wehte hier oben eine Schweizerfahne», sagt Edi Schmid. Stets wenn sonntags beim Rastplatz auf der Fluh Getränke bezogen werden konnten, wurde die Fahne gehisst. Jetzt also soll eine solche wieder im Wind wehen, was doch eigentlich gang und gäbe sei. «Praktisch von jeder Fluh der Schweiz ist eine Fahne zu sehen», sagt Schmid. «Das Jubiläumsjahr in Mumpf ist ein guter Zeitpunkt, um auch hier wieder die Fahne zu hissen.»

Mit Zeremonienmeister
Und so wird es am Samstag soweit sein. Es wird ein Apéro serviert, die Kulturkommission als Gastgeberin offeriert Suppe mit Spatz. «Wir hoffen auf ein zahlreiches Erscheinen der Mumpfer Dorfbevölkerung.» Selbstverständlich gehört zu einem solchen Zeremoniell auch ein bisschen Pathos: Der Obermumpfer Viktor Stocker mit seiner Trompete gibt beim Hissen der Flagge den Fahnenmarsch zum Besten. So schreibt man sich im Fricktal ein Stückchen Heimat auf die Fahne. Drei auf drei Meter ist der gesamte Stoff. Das ergibt neun Quadratmeter voller Stolz. Bei Bunker 3572AC.

Der Fahnenzug vom Samstag, 21. April, wird um 15 Uhr beim Fluhfelsen zelebriert. Für die Flagge wurde extra ein Sockel geschweisst und vorzeitig die Halterung für die Fahnenstange montiert. Ein anonymer Spender beteiligte sich an den Kosten für die Fahne samt Mast.