Steigender Kostendruck bei der Spitex Regio Laufenburg

  30.03.2018 Gesundheit

Von Dieter Deiss

«Die Spitex Regio Laufenburg hat im vergangenen Jahr einen weiteren Entwicklungsschritt geleistet», hielt Vereinspräsidentin Cécile Weber in ihrem Jahresrückblick anlässlich der ordentlichen Generalversammlung in der Stadthalle Laufenburg fest. Die Pensionierung der langjährigen Zentrumsleiterin Anita Walder sei ein markantes Ereignis gewesen. Neu wird die Spitex in Co-Leitung von Edith Stäuble und Regula Weber geführt. Zusammen mit Daniela Oeschger, der administrativen Leiterin, stehe damit ein motiviertes und zukunftsorientiertes Team an der Spitze, betonte die Präsidentin. «Wir arbeiten nach gesetzlichen Grundlagen, stehen jedoch immer mehr unter Druck, die Kosten zu rechtfertigen», fügte Weber an. Mehr Transparenz zwischen Spitex und den Gemeinden Gansingen, Laufenburg und Mettau sei notwendig.

Co-Leiterin Regula Weber präsentierte den Jahresbericht der Zentrumsleitung. Grosses Gewicht werde auf die Aus- und Weiterbildung gelegt. Einerseits werde diese intern angeboten. Mitarbeiterinnen konnten aber auch personen- und bedarfsbezogene Weiterbildungen besuchen. Eine der Kernkompetenzen der Spitex sei die palliative Pflege, die Pflege von schwerkranken Menschen. Dies ermögliche den Kranken möglichst lange zu Hause zu bleiben oder sogar in der vertrauten Umgebung sterben zu dürfen, erzählte Weber.

 

Sinkende Kostendeckung

Eindrückliche Zahlen präsentierte Kassier Urs Ipser: «Mit 28 Mitarbeitenden und Einnahmen und Ausgaben von weit über einer Million Franken sind wir zu einem echten KMU geworden», meinte er. Wegen personeller Wechsel seien namhafte zusätzliche Ausgaben entstanden. Die Betriebsrechnung schliesst bei einem Aufwand von 1,4 Millionen Franken mit einem Mehraufwand von 540\'000 Franken ab. Dies entspricht einem Kostendeckungsgrad von 60 Prozent, der damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei, im Vergleich zu 2015 um vier Prozent gesunken ist. Das Defizit muss von den drei Mitgliedsgemeinden getragen werden. Die budgetierten Gemeindebeiträge für 2017 von 65 Franken je Einwohner reichten nicht und mussten nachträglich auf 78 Franken erhöht werden. Dank dieser Massnahme konnte der Kassier jetzt an der GV eine praktisch ausgeglichene Rechnung zur Genehmigung vorlegen. Diskussionslos stimmte die Versammlung der Rechnung 2017 wie auch dem Budget 2018 zu. Da 2018 der Deckungsgrad erneut absinken wird, musste der Gemeindebeitrag auf 80 Franken angehoben werden. Im Vergleich dazu: 2016 hatten die Steuerzahlenden noch einen Betrag von 62 Franken zu berappen.

 

Neue Vorstandsmitglieder

Problemlos ging das Wahlgeschäft über die Bühne. Nach 17 Jahren Vorstandsarbeit verlässt Erika Ipser das Gremium. Die 74 Stimmberechtigten bestätigten die bisherigen Vorstandsmitglieder Mareika Götzelmann, Urs Ipser und Maria Theresia Zumsteg sowie Cécile Weber als Präsidentin. Neu in den Vorstand gewählt wurden Regina Erhard aus Laufenburg und Marianne Leber aus Wil.

Nicht von Erfolg gekrönt war die 2015 ins Leben gerufene «Spitex ideal». Damit wollte die Spitex Regio Laufenburg ein zusätzliches Angebot für ältere Menschen und Kranke schaffen, wie Mahlzeitendienst, erweiterter Putzdienst oder Übernahme von Gartenarbeiten. Nun musste Erika Ipser den Anwesenden mitteilen, dass das Angebot mangels Aufträgen eingestellt werde. «Es gibt in der Region offensichtlich genügend ähnliche Angebote. Zudem wird die Nachbarschaftshilfe in unserer Region weiterhin gross geschrieben», begründete sie den Schritt.


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