Erster virtueller Museumsraum im Aargau

  27.03.2018 Nordwestschweiz

Zeitreise in Lenzburg

Augmented- und Virtual-Reality-Darstellungen machen es möglich: Fabrikanten, Herrschaften und Arbeiter «erwachen» auf dem Smartphone wieder zum Leben. Am Aabach entsteht erstmals im Aargau ein virtueller Museumsraum.

Mit der neuen App «IndustriekulTOUR Aabach» können Besucherinnen und Besucher durch die Zeit reisen und 300 Jahre Industriegeschichte erleben. Die IndustriekulTOUR Aabach hat das Museum Aargau zusammen mit dem Museum Burghalde und dem Verein Industriekultur am Aabach erarbeitet. Letzte Woche wurden die ersten drei Thementouren auf dem bestehenden Industriepfad gestartet und im Müllerhaus vorgestellt. Auf dem Weg entlang des Aabachs, zwischen Hallwilersee und Aare, einer der frühindustriellen Pulsadern im Aargau, kann man die wirtschaftliche und industrielle Entwicklungsgeschichte erleben. Der bereits bestehende Industriepfad wurde in einer ersten Etappe mit drei zusätzlichen Themenwegen als digitales Angebot ergänzt. Die weiteren Ausbauetappen sind bereits geplant. Mit dieser Art der digitalen Geschichtsvermittlung bewegt sich das Museum Aargau in neuen Gefilden, denn vergleichbare mobile digitale Vermittlungsangebote gibt es in der Schweiz erst wenige.

Eine Vergangenheit voller Pioniergeist und Innovation
In Sachen Industriegeschichte blickt der Kanton Aargau auf eine bemerkenswerte Vergangenheit zurück: Der Aabach war in den vergangenen 300 Jahren Quelle und Motor für die Ansiedlung verschiedener Industriezweige. Einige davon sind auch heute noch aktiv, wie etwa die Hero oder teilweise auch Wisa Gloria. Seit 2007 thematisiert ein Industriepfad des Vereins Industriekultur am Aabach diese Geschichte und zeigt auf Stelen anhand von Bildern und Texten die Technik- und Firmengeschichte der Fabriken und Firmen in Seon, Lenzburg, Niederlenz und Möriken-Wildegg. Das Museum Aargau entwickelte nun erste Abschnitte dieses Pfads weiter und lässt mittels audiovisuellen, Augmentedund Virtual-Reality-Elementen das Publikum in vergangene Industriewelten eintauchen. Die Besucherinnen und Besucher begegnen Zeitzeugen und Experten, sie werden durch 300 Jahre Geschichte geführt und lösen auf dem Weg verschiedene Aufgaben und Rätsel. Die Geschichten werden durch historische Fotos, Dokumente, Filme und Objekte aus privaten und öffentlichen Archiven und Sammlungen unterstützt.

Die neue IndustriekulTOUR Aabach ist damit nicht nur für Schulklassen eine interessante Geschichtslektion, sondern auch für Erwachsene und Familien ein überaus packendes Freizeitvergnügen. Auf eigene Faust und je nach Lust und Zeitbudget kann man die IndustriekulTOUR komplett oder in Etappen «erwandern». (nfz)


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