Eisenskulpturen und abstrakte Kompositionen

  06.03.2018 Kaisten

Daniel Schwarz und Heiko Hillig stellen in der Kaister Galerie Mühle aus

Es war eine gute Idee der Kulturkommission Kaisten, Schwarz und Hillig gemeinsam ausstellen zu lassen.

Dieter Deiss

Vor einigen Jahren waren die beiden Fricktaler Künstler Daniel Schwarz und Heiko Hillig in Kaisten bereits in Einzelausstellungen zu sehen, erzählte Irene Wistner, Präsidentin der Kulturkommission, in ihren Begrüssungsworten. «Jetzt wollten wir die beiden Künstler einmal gemeinsam ausstellen lassen.»

«Es braucht keinen kunsthistorischen Exkurs zu den ausgestellten Werken. Man muss die Skulpturen und Bilder anschauen und sich darüber freuen», führte Vernissageredner Thomas Schirmann aus. Der wie Daniel Schwarz in Effingen wohnhafte Schirmann, selber Künstler und bekannt durch seine Holzskulpturen, meinte: «Ich trage eigentlich Wasser in den Rhein, wenn ich jetzt die beiden Fricktaler vorstelle. Wer durch das obere Fricktal fährt kommt kaum an Schwarz vorbei. Sei dies die Hornisse oder der Dinosaurier im Kreisel oder das eiserne Pferd vor dem Restaurant.»

Kunstwerke aus altem Karton
Heiko Hillig arbeitet in Teilzeit als Chefdesigner bei der Firma Naef Spiele AG. «Beim ersten Blick auf die Bilder von Hillig sieht man lediglich Farben und Strukturen», führte Schirmann aus. «Beim Vorbeigehen an den Bildern ändern sich diese, es entstehen neue Farben und Strukturen. Geht man näher an die Bilder heran, so stellt man fest, dass dies keine Malerei ist, sondern ein Gefüge aus bemalten Kartonstreifen.» Hillig verwende dazu gebrauchten Karton. Wie Hillig dann später der NFZ erklären wird, bemalt er die Streifen einzeln und zwar beidseitig mit unterschiedlichen Farben. Die Streifen montiert er danach in einem Rahmen zusammen, so dass letztlich ein Bild entsteht. Heiko Hillig sei vermutlich schon mit Kleister und Schere zur Welt gekommen, meinte Schirmer schmunzelnd: «Unter seinen Händen entstehen poetische Bilder.»

Auch Schwarz verwende für seine Arbeiten häufig gebrauchtes Material, erzählt der Vernissageredner. «Vor seinem Atelier liegt schon einige Zeit ein tonnenschwerer Anker. Ich bin gespannt darauf, was dereinst daraus entstehen wird», fragte sich Schirmann. «Mit viel handwerklichem Flair stellt er unzählige Werke her, wie Tiere, Fabelwesen oder Menschen. Kleine Männchen, gehend, stehend, balancierend, sind in letzter Zeit so etwas wie das Markenzeichen von Schwarz», schloss Schirmann seine Ausführungen.

Von der City bis zum Bronzekopf
Tatsächlich ist die Ausstellung äusserst vielgestaltig. Spannend ist die Auseinandersetzung mit den Kompositionen von Heiko Hillig. Betrachtet

man ein Bild von der Mitte aus, verändert sich dieses, wenn man nur wenige Schritte nach links geht. Nochmals völlig anders ist dann die Sicht von der rechten Seite her. Vielgestaltig ist das Schaffen von Schwarz: Hier die mächtige Plastik «City im Ring». Über die Hochäuser hinweg hat man den Durchblick in die weite Welt. Am Fusse der Häuser eilen äusserst kleine Männchen und Frauchen durch die Strasse. Sehr feinfühlig demgegenüber die kleine, knapp zwanzig Zentimeter hohe Skulptur «Hab Mut». Ganz anders dagegen der Kopf aus Bronze und Eisen. Ein Werk, das man eigentlich von Schwarz nicht unbedingt erwartet. Der an der Vernissage anwesende Brugger Künstler Claudio Cassano meinte in diesem Zusammenhang zur NFZ: «Für einen Künstler ist es wichtig, stets auch Neues zu probieren, sich aber auch mit neuen, anderen Materialien auseinanderzusetzen.»

Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Franz Mehlin. Dieser spielte Vorträge auf dem Alphorn, einer slowakischen Obertonflöte und dem Didgeridoo. Der gelernte Goldschmid beherrscht die Technik der Zirkulationsatmung. Während er ins Instrument bläst, amtet er gleichzeitig ein. Dies hat zur Folge, dass die Töne auf dem Blasinstrument ohne Unterbruch erklingen, was einen ganz besonderen, ungewohnten Effekt ergibt.

Öffnungszeiten: Sonntag, 11., 18. und 25. März, jeweils von 14–17 Uhr.

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