Die Ziele des Matthias Kyburz

  02.03.2018 Möhlin, Sport

Für die neue Saison: der Möhliner Weltklasse-Orientierungsläufer läuft sich warm

Matthias Kyburz könnte heute Abend zum Aargauer Sportler des Jahres 2017 erkoren werden. Die eigentliche Jagd nach Trophäen beginnt erst danach.

Ronny Wittenwiler

NFZ: Matthias Kyburz, sollten Sie Aargauer Sportler des Jahres 2017 werden, können Sie die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen.
Matthias Kyburz:
Das ist so. Ich bin derzeit mit der Nationalmannschaft im Trainingslager in Spanien.

Wie sind die Temperaturen?
Nicht schlecht. Ich schätze so um die fünfzehn Grad. Ziemlich angenehm zum draussen rennen.

Blicken wir nochmals kurz auf die Saison 2017 zurück. An der WM in Estland verpassten Sie die Medaillen knapp, kehrten aber von den World Games in Polen mit Gold, Silber und Bronze zurück und gewannen zum vierten Mal den Gesamtweltcup. Wie zufrieden sind Sie rückblickend?
Eine WM-Medaille war ein grosses Ziel. Das hat nicht geklappt und war eine Enttäuschung. Die Herbstsaison verlief super mit den World Games und dem Abschluss im Weltcup. Natürlich wird man stark an den Resultaten einer WM gemessen. Umso schöner, gelang mir im zweiten Teil der Saison eine solch erfolgreiche Reaktion auf diese WM.

Im Januar weilten Sie drei Wochen im Höhentrainingslager in Kenia und bestritten auch Crossrennen. Wie war das?
Die Reise war vor allem ein super Abenteuer: dort zu sein, wo die weltbesten Läufer herkommen. Ich konnte sehr gut trainieren. Aber es wäre vermessen zu glauben, dass man nach drei Trainingswochen in Kenia zurückkehrt und plötzlich um ein Vielfaches schneller ist.

Wann beginnt für Sie die Saison so richtig?
Anfangs April stehen Selektionsläufe für die Europameisterschaften an. Der ganze Nationalmannschaftskader arbeitet daraufhin.

Wie beurteilen Sie Ihren Formstand?
Ich bin auf Kurs, verletzungsfrei geblieben und konnte so trainieren, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich konnte über den Winter eine gute Basis legen.

EM im Mai im Tessin, WM im August in Lettland. Ihre Ziele?
Es müsste viel passieren, wäre ich mit einem vierten Platz zufrieden. An einem Grossanlass bleiben Medaillen das Ziel. Gerade die EM ist eine Riesensache, du hast die Chance, vor Heimpublikum eine Medaille zu holen. Die Konkurrenz an der WM bleibt in etwa dieselbe, kommen doch die weltbesten Läufer aus Europa. Eine besondere Motivation verspüre ich in der Langdistanz. Bislang hat es dort weder an einer EM noch an einer WM zur Medaille gereicht. Natürlich bleibt auch der Gesamtweltcup für mich ein Thema.

Sie werden in diesen Tagen 28 Jahre alt. Wie lange kann man Orientierungslauf auf diesem Weltklasseniveau betreiben?
Es gibt Athleten, die haben zuletzt wieder bewiesen, dass man auch mit 35 mithalten kann. Sie verfügen über Erfahrung und einen guten Motor. OL ist ein Ausdauersport, ähnlich wie Marathon, die absolute Schnelligkeit ist nicht das Hauptkriterium.

In Kenia kam es zur Dopingkontrolle, richtig?
Ja. Kontrolleure von Antidoping Schweiz reisten extra nach Kenia, um Proben von mir und einigen Schweizer Marathonläufern zu nehmen. Dann reisten sie wieder zurück (lacht).

Sie scheinen nichts zu befürchten.
Ich begrüsse es, dass so viel investiert wird für sauberen Sport. Und es ist schön, können wir zeigen, dass wir sauberen Sport betreiben.

Der Aargauer Sportler wird heute Abend im Rahmen der Aargauer Sport-Gala in der GoEasy Sport & Freizeit Arena in Untersiggenthal gekürt.

 


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