Wieselförderung in Obermumpf

  14.02.2018 Obermumpf, Natur

Herzensangelegenheit: Heimat schaffen, für fleissige Mäusejäger

Die beiden Wieselarten Hermelin und Mauswiesel sind kleine fleissige Mäusejäger, welche eine vielfältige, strukturreiche Landschaft brauchen. Inspiriert durch einen interessanten Vortrag des Jurapark Aargau über die Wieselförderung hat sich der Naturschutzverein Obermumpf zum Ziel gesetzt, diese putzigen Tiere mit geeigneten Massnahmen zu fördern.

Hermelin und Mauswiesel sind in der Landwirtschaft sehr willkommen, denn sie jagen vor allem Wühlmäuse. Das Hermelin – Pro Natura Tier des Jahres 2018 – hat ein braunes Fell mit weissem Bauch, weissen Vorderpfoten und einer schwarzen Schwanzspitze. Im Winter, nach dem Fellwechsel ist das Hermelin rein weiss, mit einer schwarzen Schwanzspitze. Diese schwarze Schwanzspitze ist denn auch das sicherste Unterscheidungsmerkmal zwischen dem Hermelin und dem etwas kleineren Mauswiesel, dessen Schwanz ganz braun ist.

Diese hübschen, flinken Mäusejäger sind nur dort heimisch, wo gestufte Waldränder, Hecken, Altgrasstreifen, Asthaufen und Steinhaufen dem kleinen Raubtier Deckung bieten, und sich Orte anbieten, wo sie geschützt ihre Jungen aufziehen können.

Ist das offene Kulturland eintönig, aufgeräumt und von Strassen, Bahnlinien und Siedlungen durchsetzt, kann dies zum Verschwinden dieser putzigen Mäusejäger führen. Eine vielfältige, reichstrukturierte Landschaft anzubieten, wo sich Wiesel und zahlreiche andere Tier- und Pflanzenarten heimisch fühlen ist eine Herzensangelegenheit des Naturschutzvereins.

Bei winterlichen Temperaturen begrüsste der Präsident Michael Siegrist die motivierten Mitglieder zu einem Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet Studenmatt, und stellte den Ablauf des Naturschutzeinsatzes vor. Nach dem Auslichten des Waldes durch ein Forstunternehmen ist nun genügend frisch geschlagenes Material vorhanden, um an verschiedenen Orten ein Zuhause für Hermelin und Mauswiesel zu bauen.

Ein sicheres Zuhause
An geeigneten Orten schichteten die Naturschützer 30 bis 50 Zentimeter hohe Laubhaufen, über welche sie mit dicken Ast- und Stammstücken blockhausartig Aufzuchtkammern bauten. Über diese Aufzuchtkammern und über nahegelegene, prächtige Wurzelstöcke wurde mit viel Elan grobes und feines Astmaterial zu grossen Asthaufen aufgeschichtet. So entstanden an mehreren Orten in Obermumpf stattliche Wieselschlüpfe, welche nun das Naturschutzgebiet bereichern, und Wieseln und anderen Tierarten ein sicheres Zuhause bieten. Nach getaner Arbeit wurden die Mitglieder des Naturschutzvereins Obermumpf von ihrem «Feldkoch» Hansjörg Benz mit einem feinen Mittagessen überrascht. Um das wärmende Feuer sitzend liessen sie bei angeregten Gesprächen diesen tollen Arbeitseinsatz ausklingen. (mgt)


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