Swisscom – der staatliche Goldesel

  08.02.2018 Kommentar

In diesen Tagen hat die Swisscom ihre Geschäftszahlen veröffentlicht und mit leichtem Bedauern festgestellt, dass die Ergebnisse im 2017 «nur» stagniert haben. Doch werfen wir einen kurzen Blick auf die realen Zahlen des «Staatsbetriebs» Swisscom: Das Unternehmen hat einen Reingewinn von 1,6 Milliarden Franken erwirtschaftet, dies entspricht sage und schreibe 13,5 Prozent des Umsatzes!

Das Unternehmen hat sogar ein Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von 4,3 Milliarden Franken erzielt, das sind 37 Prozent des Umsatzes! Das sind extrem gute Zahlen, nur vergleichbar mit den hervorragenden Ergebnissen der weltweit führenden Unternehmen der Pharmaindustrie. Viele Unternehmer in der Schweiz reiben sich erstaunt die Augen angesichts dieser grossen Gewinne eines sich mehrheitlich im Staatsbesitz befindenden Unternehmens. Vier Fragen stellen sich:

Muss die Swisscom derart viel Gewinn abwerfen, damit sich der Staat via Dividenden zusätzlich aus dem Portemonnaie der Bürger bedienen kann?

Wie lange sind die Swisscom-Abonnenten bereit, diese Zeche zu bezahlen?

Wie notwendig ist es, wenn jetzt das Management mangels anderer Ideen beschliesst, weitere 700 Stellen abzubauen, um den Gewinn um weitere 70 Millionen Franken zu erhöhen?

«Bricklebrit» und der Goldesel in Grimms Märchen speit hinten und vorne Goldstücke – oder fehlt da nicht irgendwo der gesunde Menschenverstand?

WALTER HERZOG
walter.herzog@nfz.ch


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