Kantonalbank weiterhin auf «Goldkurs»

  23.02.2018 Aargau, Finanzen

AKB zahlt 120 Millionen Franken in die Kantonskassen

Die Aargauische Kantonalbank (AKB) schliesst das Geschäftsergebnis mit einem Spitzenresultat ab. Der Jahresgewinn im vergangenen Jahr erreicht 145,6 Millionen Franken, dies sind 3,4 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

Was will man da noch mehr? Sehr erfreut über das Ergebnis 2017 zeigte sich auch Direktionspräsident Pascal Koradi: «Es ist uns gelungen, unser Geschäftsmodell erfolgreich weiterzuentwickeln. Wir konnten unseren Fussabdruck deutlich vergrössern. Das zeigt sich unter anderem in der Zunahme der Kundenvermögen um 1,8 Milliarden Franken und dem hohen Neugeldzufluss».

Der AKB ist es damit gelungen, den zweithöchsten Jahresgewinn ihrer Geschichte zu erzielen. Der Kanton Aargau als Besitzer darf sich auf eine Gewinnablieferung von 107,1 Millionen Franken in die Staatskasse freuen. Dazu kommen weitere Steuereinnahmen für die Kantone Aargau und Solothurn über weitere 12,3 Millionen Franken. Gegenüber 2016 konnte die AKB ihren Jahresgewinn letztes Jahr um 2,4 Prozent steigern. Das Rekordergebnis von 155,4 Millionen Franken aus dem Jahre 2015 konnte knapp nicht erreicht werden. Der Geschäftsertrag vergrösserte sich minim um 0,6 Prozent auf 386,2 Millionen Franken.

Rückläufig war der Geschäftserfolg, der um 2,7 Prozent auf 189,9 Millionen Franken sank. Beim Zinsgeschäft, dem mit 66 Prozent stärksten Ertragspfeiler der Bank, verzeichnete die AKB eine Einbusse von 5,1 Prozent oder 13,6 Millionen Franken. Teilweise wettmachen konnte die Bank diese Einbusse in anderen Bereichen. Beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm der Erfolg um 3,3 Millionen Franken zu, beim Anlagegeschäft um 2,2 Millionen. Bei den Ausleihungen an Kunden sowie bei den Kundengeldern verzeichnete die AKB ein Plus von je einer Milliarde Franken. Die Kundenausleihungen konnten damit um 4,7 Prozent auf 21,8 Milliarden und die Höhe der Kundengelder um 6,1 Prozent auf 16,3 Milliarden Franken gesteigert werden.

Der Netto-Neugeldzufluss erhöhte sich gegenüber 2016 auf 1,5 Milliarden. Dies entspricht einer Steigerung von nicht weniger als 34,7 Prozent. «Wir konnten unseren Fussabdruck deutlich vergrössern», sagte AKB-Direktionspräsident Pascal Koradi. Der Kanton Aargau darf sich eventuell in Zukunft auf noch mehr Geld seiner Bank freuen. In einem fiktiven Geschäftsbericht für das Jahr 2020 rechnet Koradi mit einem Jahresgewinn von 200 Millionen Franken. Tritt dies ein, würde die AKB ihren Gewinn innerhalb von nur sieben Jahren verdoppeln. Allerdings wird die Rechtsform der Bank und die Staatsgarantie auf Grund von zwei Vorstössen im Aargauer Kantonsparlament davor noch einer politischen Überprüfung unterzogen. Entscheide betreffend die Rechtsform, die Staatsgarantie und die Teilveräusserung der Aktien sollen 2019 fallen.

Koradi im Strudel der Postauto-Geschichte
Ein Thema am Rande der Jahresmedienkonferenz war zudem die frühere Tätigkeit des derzeitigen AKB-Direktionspräsidenten Pascal Koradi als Post-Finanzchef. Koradi selber hatte bereits vor einiger Zeit erklärt, dass er von den illegalen Buchungen bei der PostAuto AG nichts gewusst habe. Pascal Koradi geniesse weiterhin das volle Vertrauen des Bankrates und dasjenige seiner Geschäftsleitungskollegen, kommentierte Bankratspräsident Dieter Egloff die Situation. Die Aufarbeitung des Sachverhaltes habe gerade erst begonnen und daher sei noch vieles unklar.

Die AKB erwartet auch im 2018 ein gutes Geschäftsjahr. Der Wirtschaftsraum Aargau sei in robuster Verfassung. Der breit diversifizierte Branchenmix bei den Unternehmen und die attraktive Standortqualität des Kantons dürften allfällige, leichte Abkühlungen im Immobilienbereich aufwiegen. (nfz)


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