Informationspanne bei Roche

  27.02.2018 Kaiseraugst

Bei der Information über den geplanten Stellenabbau von Roche in Kaiseraugst kam es zu einer Panne. Dies schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Interpellation.

Valentin Zumsteg

Der Aargauer Regierungsrat hat sich mit dem geplanten Stellenabbau der Roche in Kaiseraugst beschäftigt. Zur Erinnerung: Das Pharmaunternehmen beabsichtigt, bis 2019 rund 235 Stellen in der Verpackungseinheit zu streichen. Vier Fricktaler Grossräte haben deswegen im November 2017 eine Interpellation im Kantonsparlament eingereicht. Sie wollten unter anderem wissen, welche Möglichkeiten der Regierungsrat sieht, dass möglichst viele Stellen erhalten bleiben können, vor allem Stellen mit einfacherem Arbeitsbeziehungsweise Kompetenzniveau. Jetzt liegt die Antwort des Regierungsrates vor: «Nach der Bekanntgabe der Neuorganisation in Kaiseraugst mit dem damit verbundenen Stellenabbau kam es zu Gesprächen zwischen dem Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres sowohl mit dem Personalverantwortlichen von Roche als auch mit dem Konzernchef von Roche und dem Standortleiter Kaiseraugst. Ein Treffen zwischen der Konzernleitung und einer Delegation des Regierungsrats ist für die kommenden Monate geplant.» Bei einem Stellenabbau infolge der Umsetzung von Konzernstrategien seien die Einflussmöglichkeiten des Regierungsrats normalerweise limitiert. «Entscheide über Restrukturierungen sind insbesondere bei weltweit operierenden Konzernen meist nicht umkehrbar.» Hingegen seien das Ausmass und das Timing häufig Gegenstand von Verhandlungen. Der Regierungsrat und das Amt für Wirtschaft und Arbeit setzten sich jeweils auch dafür ein, dass Mitarbeitende direkt in eine neue Anstellung wechseln können oder optimale Voraussetzungen für den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt bekommen.

«Das Unternehmen Roche verfügt über langjährige Erfahrungen und auch über Ressourcen, die bei Restrukturierungen genutzt werden können. Der Sozialplan von Roche erlaubt eine gute Unterstützung von betroffenen Mitarbeitenden. Erfahrungsgemäss finden mit dieser Unterstützung viele Mitarbeitende vor Ablauf der Kündigungsfrist wieder eine Stelle innerhalb oder auch ausserhalb des Unternehmens. Der Regierungsrat weist zudem darauf hin, dass Roche in Kaiseraugst in den vergangenen Jahren sehr hohe Investitionen getätigt und mehrere Hundert neue Arbeitsplätze angesiedelt hat.» Aufgrund der professionellen Betreuung durch Roche sei zu erwarten, dass nur ein kleiner Anteil der gekündigten Mitarbeitenden sich auf dem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) melden muss.

Weiter schildert der Regierungsrat, dass das Arbeitsamt vor der Publikation der Massnahmen über den geplanten Abbau informiert worden war: «Aufgrund einer Informationspanne unterliess es Roche entgegen den üblichen Gepflogenheiten, gleichzeitig den Gemeinderat Kaiseraugst über den geplanten Stellenabbau zu informieren.» Dies habe der Regierungsrat nachgeholt.


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote