Einfach nichts zu tun, ist nie eine gute Lösung

  07.02.2018 Eiken, Schule

Kurs «Erste Hilfe» bei den 6. Klässlern in Eiken

Während mehreren Wochen beschäftigten sich die 6. Klässler aus Eiken mit dem Thema Körper. Die Schülerinnen und Schüler lernten viel Neues über die Organe, den Herzkreislauf, die Verdauung und das Skelett. Auch über gesunde Ernährung wurde viel gesprochen und darüber, wie man kleine Blessuren verarztet. Daraus entstand die Idee, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Freundlicherweise sagten Elke Kohlbrenner (Samariterlehrerin) und Silvia Fischer (Präsidentin) vom Samariterverein Frick spontan zu und so kam die Klasse in den Genuss eines lehrreichen Kurses.

Zuerst lernten die Kinder in Partnerarbeit, wie man einen Bewusstlosen richtig lagert. Jedes Paar bekam zwei Decken und übte so die Lagerung, bei der es wichtig ist, dass man dem Patienten die Brille entfernt, falls er eine trägt und dass man Gegenstände aus den Taschen nimmt, damit der Patient nicht auf den harten Gegenständen liegt. Es ist auch darauf zu achten, dass man den Patienten zu sich dreht, ihn in eine bequeme Seitenlage bringt und das obere Bein anwinkelt, damit der Patient stabil liegt. Zuletzt muss gewährleistet sein, dass der Mund frei ist, damit er gut atmen kann und dass Erbrochenes entweichen kann. Hat man dies alles gemacht, gilt es den Patienten zuzudecken, zu beruhigen und auf die Ambulanz zu warten.

Danach spielte eine Gruppe Kinder eine realistische Szene, bei der ein Junge an einem Salzstengeli zu ersticken drohte. Frau Kohlbrenner erklärte, dass man zuerst mit dem Patienten husten soll, wenn dies nichts bringt soll man fünf Mal auf den Rücken klopfen und falls auch dies auch nichts nützt, den «Heimlich-Griff», der nach dem Erfinder benannt ist, anwenden.

Ein weiterer Fall wurde besprochen, bei dem ein Mädchen aus dem Fenster fiel und kurz ohnmächtig wurde, natürlich nur als Beispiel. In diesem Fall muss man die Beine hochlagern, damit das Blut wieder in den Kopf fliesst, denn die kurzzeitige Blutleere im Kopf verursacht Ohnmacht. Gleichzeitig soll man den Patienten beruhigen und versuchen, seine Personalien aufzunehmen bis die Ambulanz eintrifft. Beim letzten Beispiel zeigten Frau Kohlbrenner und Frau Fischer, wie man sich bei einer schlimmen Schnittwunde verhalten soll. Damit der Patient nicht plötzlich in Ohnmacht fällt, muss man ihn unbedingt in Liegeposition verarzten. Falls möglich sollte man mit Handschuhen vorgehen, damit kein Schmutz in die Wunde gelangt. In Kleingruppen übten die Kinder dem «Opfer» einen Druckverband zu verpassen, der im Notfall auch aus einem T-Shirt oder einem Tuch bestehen kann.

Im Nu waren die zwei Stunden vorbei und die Schülerinnen und Schüler bedankten sich mit Applaus bei den zwei netten Damen des Samaritervereins. Sie haben auf sehr angenehme, stufengerechte Art den Kindern die Scheu vor Verletzungen genommen und gezeigt, dass es wichtig ist zu helfen. Ganz nach dem Motto: Einfach nichts zu tun, ist nie eine gute Lösung. (mgt)


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