Karlo Ladan ist eine feste Grösse am Kreis

  15.01.2018 Möhlin, Handball

Kreisläufer beim TV Möhlin

Der 22-jährige Karlo Ladan trägt das orange Trikot des TV Möhlin nun schon die zweite Saison. Als Kreisläufer mit der Nummer 23 ist er stets ein unbequemer Mann im Abwehrsystem des Gegners.

«Ladan», so nennt man ihn im Kollegenkreis, ist zusammen mit Oliver Mauron auf die Saison 2016/17 zum TV Möhlin gestossen. Zuvor spielte er als Kreisläufer beim TV Endingen. Ladan meint dazu, dass er immer noch glücklich sei, dass er sich damals für den Vereinswechsel entschieden habe. Und fügt an, dass er seinen Weggang bis heute nicht bereue.

Der perfekte Pass
Mit dem Wechsel vom Westaargau ins Fricktal folgte Ladan seinem ehemaligen Trainer Zoltan Cordas, welcher zuvor schon von Endingen nach Möhlin gewechselt hatte. Die Aufgaben des Kreisläufers erklärt der Oltner so: «Ich bin ziemlich abhängig vom Team. Denn ich bin auf die guten Anspiele meiner Mitspieler angewiesen». Wenn er denn den Ball habe, gefalle ihm, sich gegen den Gegner durchzusetzen und sein Tor zu erzielen oder zumindest den Siebenmeter herauszuholen.

Weiter müsse er aber auch Räume für seine Teamkollegen schaffen, also gegnerische Spieler binden, damit die Rückraumschützen Lücken zum Werfen haben. Auf die negativen Seiten eines Kreisläufers angesprochen, meint er: «Natürlich gibt es Dinge, die mich nerven, zum Beispiel, wenn ich von hinten gestossen werde, das Tor nicht mache und der Schiedsrichter das Foul nicht gesehen hat. Oder wenn ich eine Sperre setze, den Ball erhalte und der Unparteiische auf Stürmerfoul pfeift». Die Grenze von sich hart durchsetzen bis zu hart wirken, sei dann manchmal halt schwierig. Aber Karlo Ladan liebt es, wenn er sich gegen zwei oder drei Gegner behaupten muss und zum Erfolg kommt.

Doch manchmal gelingt das vermeintlich Einfache nicht und obwohl in Ballbesitz und frei auf der Höhe des 6-Meter-Kreises, landet der Ball beim Torwart oder gar im Out. Was geht ihm da durch den Kopf? «Ja, natürlich ärgert mich das, wenn ich mich nicht durchsetzen kann, wenn die schöne Situation vorbei ist und das Tor nicht gelingt». Und ergänzt, dass es auch schwierig wird bei Würfen, wo er unter Bedrängnis ist oder in eine hektische Phase kommt. Da kann es passieren, dass er seine Würfe zwar in Standartecken platzieren will und der Goalie ist schon da. Wenn der Gegner ihn schubse, sei das nicht immer ein Nachteil, weil dann der Winkel auch für den Torhüter anders wird. Manchmal sei er auch zu voreilig und sehe den Ball schon im Netz, was dann doch nicht gelinge. Grundsätzlich müsse er aber schon über mehrere Wurfvarianten verfügen, um sekundenschnell und situationsbedingt agieren zu können. Im Durchschnitt erzielt Karlo Ladan 2,7 Tore pro Match und ist damit der viertbeste Torschütze unter den Kreisspielern in der B-Liga. Angeführt wird die Liste vom Schweden Dick Hylken (RTV Basel) mit durchschnittlich 3.4 Treffern anführt.

Ladan privat und als TVM-Spieler
Ladan lebt bei seinem Vater in Olten. Zum Glück kann er sich mit Teamkollege Oliver Mauron arrangieren und den Anfahrtsweg nach Möhlin teilen. Der gelernte Sachbearbeiter will hart trainieren, sich jedes Mal beweisen und besser werden. Er liebäugelt damit, einmal in der NLA auflaufen zu können. Auch beruflich kann er sich vorstellen, noch einen Schritt weiter zu gehen und beispielsweise ein Studium in Angriff zu nehmen. In seiner knapp bemessenen Freizeit spielt Ladan gern Mini-Golf oder Bowling oder entspannt sich beim Schwimmen. Auch die Freunde möchte er nicht missen und ab und zu gönnt er sich einen «Fifa-Abend».

Beim TVM gefällt ihm nicht nur die moderne Steinlihalle, er findet, dass die Fans toll sind und die Mannschaft über einen guten Teamgeist verfüge. Er meint dazu: «Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist gross, auch weil sich einige Spieler schon lange kennen». Und betont: «Obwohl viele Handballer noch jung und unerfahren sind, machen wir unsere Arbeit nicht schlecht. Wir machen das wett durch unsere Schnelligkeit, Dynamik und mit einer sehr guten Abwehrarbeit. Mit Zoltan Cordas besitzen wir zudem einen Taktikfuchs, welcher von Spiel zu Spiel immer wieder neue Strategien entwickelt, um den Gegner zu bezwingen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg». Er bedankt sich an dieser Stelle auch bei den «wirklichen Stimmungskanonen» im Publikum oder auf der Bank, das motiviere und unterstütze die Mannschaft unglaublich.

Aktuell belegt die erste Mannschaft den dritten Tabellenrang. Die drei letzten Niederlagen seien besonders bitter gewesen, resümiert Karlo Ladan. Aber das Team traf auf starke Gegner und musste auf verletzte und abwesende Schlüsselspieler wie Patrik Vizes oder Florian Doormann verzichten. Und das Verletzungspech schlug auch im letzten Hinrunden-Spiel gegen Stans nochmals brutal zu, als sich der junge Manuel Csebits einen Kreuzbandriss zuzog. Der Rückraum ist dadurch nochmals geschwächt worden, auch weil noch nicht alle potentiellen Strategen der Mitte verletzungsfrei zurück sind.

Nichtsdestotrotz startet die NLB-Meisterschaft am 27. Januar 2018 auswärts gegen die SG Yellow/Pfadi. Das erste Heimspiel im neuen Jahr ist dann am Samstag, 10. Februar, gegen den TV Birsfelden. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote