Der VMC Gansingen lud zum Jubiläumsapéro

  22.01.2018 Gansingen

Der Verein ist in diesem Jahr 100 Jahre alt

Mit Pauken und Trompeten läutete der Velo-Moto-Club (VMC) Gansingen das Jubiläumsjahr ein. Die Vorfreude auf die Geburtstagsparty und die Ankunft der Tour de Suisse ist gross

Dieter Deiss

Den Eröffnungsmarsch blies in der Turnhalle die Musikgesellschaft Gansingen. Dann war die Reihe an Gemeindeammann Mario Hüsler, der auf die langjährige Festtradition in Gansingen einging: «Wir stehen zusammen und wollen etwas bewegen.» Hüsler gratulierte dem Radsportverein zu seinem 100. Geburtstag und wies auf die Bedeutung der Vereine für das Dorfleben hin.

Einen ersten Einblick in die Aktivitäten des Jubiläumsjahrs gewährte der versierte OK-Präsident Emanuel Hüsler. «An der Etappenankunft 2012 wurden bleibende Akzente gesetzt», erläuterte Hüsler einleitend und gab seiner Freude Ausdruck, dass nun Gansingen bereits wieder Etappenort der Tour de Suisse sein wird. Über das Wochenende vom 8. bis 10. Juni startet der Grossanlass mit Jubiläumsfeier und Etappenankunft. «Gansingen wird dann im Ausnahmezustand sein», führte der OK-Präsident aus und bat gleichzeitig die Bevölkerung um Verständnis für allfällige Unannehmlichkeiten.

Expertentalk der Generationen
Höhepunkt des Eröffnungsapéros war der Expertentalk. Ehemalige, aktuelle und zukünftige Radsportgrössen sassen zusammen mit Talkmaster Emanuel Hüsler auf der Bühne. Da war der für seine lockeren Sprüche bekannte Beat Breu, unter anderem Tour de Suisse-Sieger. Daneben nahm Ex-Weltmeister Oskar Camenzind Platz. Nicht fehlen durfte der einheimische Oliver Senn, seines Zeichens Tour de Suisse-Direktor. Der Gansinger Jungradler Nicola Zumsteg vertrat die jüngste Radsportgeneration, während VMC-Ehrenpräsident Marcel Erdin aus längst vergangen Zeiten zu berichten wusste. Ja, und dann war da noch der als Überraschungsgast angekündigte Silvan Dillier, der aktuelle Schweizermeister bei den Profis.

Beat Breu wies auf die Bedeutung der örtlichen Vereine für den Radsport hin. «In der Ostschweiz liegen viele Vereine flach. Dies ist schlimm für den Nachwuchs», führte er aus. Erstmals als Tour de Suisse-Direktor mit dem grössten Velorennen der Schweiz in Gansingen einzufahren, sei für ihn etwas Besonderes, führte Oliver Senn aus: «Dies macht mich schon etwas stolz!» Die familiäre Atmosphäre im Tour de Suisse-Tross fasziniere ihn. «Ich habe das Glück, dass ich heute davon leben kann», erzählte er weiter.

Ohne Fleiss kein Preis
Oskar Camenzind arbeitet als Tourenleiter in seinem angestammten Verein. «Für eine erfolgreiche Karriere braucht es in verschiedenster Beziehung Glück», führte der Ex-Weltmeister aus. Auf eine erfolgreiche Karriere hin arbeiten möchte Jungradler Nicola Zumsteg. Camenzind empfahl ihm denn auch, grossen Trainingsfleiss an den Tag zu legen. «Vor allem darf man aber auch den zahlreichen Unannehmlichkeiten nicht aus Weg gehen».

«Zu meiner Zeit waren die Sponsoren schon wichtig», führte Marcel Erdin, Senior der Runde aus. «Die Finanzierung der Quer-Rennen wurde trotzdem immer schwieriger, weil die Ansprüche der Fahrer stiegen und deshalb zahlreiche Veranstaltungen starben.» Der direkt aus einem Trainingslager in Spanien angereiste Silvan Dillier erinnert sich noch bestens an ein Schülerrennen in Gansingen: «Es war mein erster Sieg, mir kamen danach die Tränen.» Im Radsport sei es wie bei jedem anderen Beruf, erzählte er, man sei nicht immer gleich motiviert: «Es braucht deshalb sehr viel Selbstdisziplin.»


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