«Musik spielt für mich immer eine Rolle»

  25.01.2018 Magden

Dirigent Dani Haus und sein Projektorchester

Der Magdener Dani Haus ist der künstlerische Leiter des neuen Blasorchesters adhoc.nw. Der erste Auftritt findet am 10. März 2018 in Rheinfelden statt.

Clara Rohr-Willers

Sei es als Musiklehrer am Gymnasium Liestal, als Coach und Workshop-Leiter oder als Dirigent: Dani Haus lebt für die Musik. «Ich möchte den Menschen die Musik vermitteln», erklärt er in seiner Wohnung mit Blick auf die Fricktaler Hügel. Seit fünf Jahren ist der innovative Dirigent in Magden zu Hause und im Interview wird klar: Seine Begeisterung für die Musik ist ansteckend.

«Meine Eltern unterstützten mich in meinem Wirken»
«Ich habe die Musik früh für mich entdeckt», erinnert sich der Musiker an seine Kindheit. «Mein Vater spielte Trompete in der Blasmusik und meine Mutter sang sehr gern – überhaupt lief bei uns immer das Radio», so der 42-Jährige, der mit seinem Bruder in Arisdorf (BL) aufgewachsen ist. Im Primarschulalter lernte Dani Haus das Trompetenspiel und kam schnell weiter: zuerst in regionalen Jugendformationen, mit 13 Jahren dann in der Nationalen Jugend Brass Band. Dort spielte er unter internationalen Gastdirigenten. «Gerade die englischen Dirigenten mit ihrem grossen Knowhow und Charisma begeisterten mich», schildert Dani Haus. Früh fühlte er sich als Leader-Typ, der gern mit Menschen arbeitet, sie fordert und fördert. «Die exponierte Rolle des Trompeters, der in allen Musiksparten einsetzbar ist, faszinierte mich», erinnert sich der erfolgreiche Musiker. «Zudem unterstützten mich meine Eltern in meinem Wirken und standen immer voll hinter mir.»

«Kontrolle abgeben können»
Als Gymnasiast erhielt Dani Haus die Chance, ein Jugendorchester zu dirigieren. «Sowohl die Spieler als auch die Verantwortlichen ermunterten mich in meinem Tun». Mit 17 Jahren leitete er sein erstes Konzert mit dem örtlichen Musikverein. Doch je selbstkritischer man sei, desto höhere Erwartungen habe man an sein Umfeld. «Gerade als Dirigent muss man auch Kontrolle abgeben können», führt Dani Haus aus. «Eine Disziplin, in der man sich in fast allen Lebensbereichen üben kann.»

Nach dem Studium der Blasorchesterleitung, Musiktheorie und Trompete an der Musikhochschule Basel wirkte Dani Haus von 1999 bis 2003 freischaffend. «Die Arbeit als Freischaffender ist zwar vielseitig, gleichzeitig aber auch unsicher und finanziellen Schwankungen unterworfen», erinnert sich Dani Haus an diese Zeit. Seine Engagements reichten vom Schweizerischen Blasmusikverband und der Schweizerischen Militärmusik, über das «Conseil Départemental pour la Musique et Culture» (F), die Trossinger Bundesakademie (D) bis zum Istituto Superiore Europeo Bandistico (I), um eine Auswahl zu nennen. Von 2001 bis 2008 leitete Dani Haus die renommierte Brass Band Fricktal. Es ist mitunter die Vielseitigkeit seines Engagements, die den Erfolg seines neuen Projekts, des Blasorchesters adhoc.nw, ausmachen wird. Ziel ist es nämlich, sowohl in der Nordwestschweiz als auch im angrenzenden Ausland aufzutreten.

«Menschen fördern»
Um finanziell auf sichereren Beinen zu stehen, entschied sich Dani Haus für das Studium der Schulmusik II mit Schwerpunkt Gesang, Chorleitung und Musikwissenschaft. Seit 2011 arbeitet er als Gymnasiallehrer in Liestal, dessen Schulorchester unter seiner Leitung steht. «Natürlich gibt es eine Ambivalenz in der Tätigkeit als Lehrer.» Nicht jeder Schüler habe ein Ohr für klassische Musik. «Es ist meine Mission, Menschen musikalisch und persönlich zu unterstützen und zu fördern», erklärt der Wahl-Magdener. Zudem gebe ihm die Stelle die Möglichkeit, seine künstlerischen Engagements gezielter zu selektionieren.

Neben seiner Tätigkeit als Privatlehrer für Trompete und Dirigieren leitet Dani Haus die Brass Band Oberrüti. «In diesem Orchester spielen talentierte junge und engagierte ältere Musiker, die leistungsbereit und offen für neue Visionen sind», beschreibt Dani Haus die Freiämter Brass Band. Und im Frühling 2018 folgt nun sein neuester Streich: das adhoc.nw (Blasorchester Nordwestschweiz)

adhoc.nw mit hochstehender Originalliteratur
Das erste Projekt von adhoc.nw stehe unter dem Motto «auf zu neuen Ufern», erklärt Dani Haus. Es enthalte klassisch konzertante bis unterhaltende Originalliteratur und Arrangements. «Wir werden sechs Mal proben und drei Konzerte geben.», erklärt Dani Haus den Projektverlauf. Das Orchester soll auf hohem Niveau spielen, dabei aber möglichst publikumsnah wirken. Hinter dem Orchester, das rechtlich als Verein organisiert ist, steht ein fünfköpfiger Vorstand. Im ersten Programm wird der Bassposaunist Mischa T. Meyer als Solist auftreten.

Am 10. März 2018 spielt adhoc.nw im Bahnhofssaal Rheinfelden, am 17. März im Kultur- und Sportzentrum
Münchenstein und am 18. März im Kursaal Bad Säckingen (D).

www.adhoc-nw.ch


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