Witte's Welt - Vom Himmel hoch direkt durch die Balkontür

  21.12.2017 Persönlich

Ronny Wittenwiler

Weihnachten ist ja die Zeit der Besinnlichkeit. In stiller Nacht, wenn leise rieselt der Schnee oder es mal wieder schifft, dann besinnliche ich mich an meine italienische Ex-Freundin zurück. Sie war eine begnadete Springreiterin und immer saumässig gut aufgelegt: «Oh du Fröhliche», fragte ich sie, «willst du mich heiraten?» Doch dann ist ihr ein Ross entsprungen und sie musste die Karriere beenden, weil sie es so ganz alleine nicht über die Hindernisse schaffte. Umso schöner, dass mich eines Tages die frohe Kunde erreichte: Sie heiratete einen anderen und wurde Mutter von einem kerngesunden Mailänderli.

Oft denke ich auch an Weihnachten zurück, als mein Bruder und ich noch sehr klein waren. Mutter stand in der Küche, es duftete wunderbar und sie rief: «Ihr Kinderlein kommet und nascht von meinen Plätzchen.» Die waren immer paniert und meistens vom Nierstück. Dann sass beinahe die ganze Familie an einem Tisch, bloss der Onkel zweiten Grades lag bereits nach dem Apéro unterm Baum. Stets in der Nacht vor Heiligabend liessen meine Eltern die Balkontüre offen, damit das Christkind mit der Nordmannstanne unterm Arm hineinfliegen konnte. Einmal hat es dann extrem laut gekracht. Mein Papi hatte vergessen, zuvor das Fliegengitter zu entfernen. Und jetzt kommt die gute Nachricht zum Schluss: Das Christkind war Allianz versichert.

witte@nfz.ch


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