Widerstand gegen Bauprojekt

  21.12.2017 Aargau, Mettauertal, Nordwestschweiz, Mettau, Etzgen, Wil, Hottwil, Oberes Fricktal, Gemeinden, Oberhofen

von Bernadette Zaniolo

Die Gemeinde Mettauertal ist um Wachstum bestrebt. Die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen, wie sie unter anderem die Paul Vögele AG im Ortsteil Wil bauen will, ist vorhanden. Das Projekt entspricht auch dem Raumplanungsgesetz nach verdichteter Bauweise. Am Bauvorhaben der Paul Vögele AG aus Leibstadt haben jedoch einzelne heutige Stockwerkeigentümer und Mieter keine Freude. «Das Ganze ist etwas kompliziert», äussert sich Paul Vögele gegenüber der NFZ. Zwischen 1992 und 1994 realisierte das Unternehmen bereits 29 Wohneinheiten des Projektes Brüederstall. Dieses befindet sich direkt neben den Schulanlagen.

Mit der Realisierung von 12 altersgerechten Wohnungen in den zwei weiteren Mehrfamilienhäusern (Häuser A und F) soll nun das restliche Land überbaut und das Projekt abgeschlossen werden. «Die zwei Bauten sind Teil der Gesamtüberbauung» sagt Paul Vögele zur NFZ. Wie er sich weiter äussert, sei die Bauunternehmung seit sieben Jahren nicht mehr operativ tätig. Deshalb und weil «altersgerechte Wohnungen, sogenannte Stöckli, gemäss Zeitungsberichten und dem Gemeinderat von Mettauertal» gefragt seien, will man gemäss Paul Vögele das Gesamtprojekt vollenden.

Gemäss dem Baugesuch, das seit Montag auf der Gemeindekanzlei Mettauertal zur Einsicht aufliegt, ist die Paul Vögele AG Bauherr und Grundeigentümer. Wie Paul Vögele jedoch gegenüber der NFZ sagte, sei die Firma aber nur Grundbesitzer. «Ohne Projekt können wir das Land jedoch nicht verkaufen», so Paul Vögele. Denn dieses ist Teil der seinerzeit bewilligten Gesamtüberbauung «Brüederstall».

 

Noch alte Geschenke austauschen?

«Wir wollen der Behörde nichts unterstellen», äussert sich ein Stockwerkeigentümer gegenüber der NFZ. Dennoch habe man das Gefühl, dass «hier alte Geschenke ausgetauscht werden». Es herrscht anscheinend die Meinung, dass in Wil Wohnbedarf für kleine Wohnungen besteht, obwohl noch einiges an Wohnraum frei ist. «Welche Preise sind da wohl berücksichtigt?»

Stein des Anstosses ist jedoch vor allem, dass die beiden neuen Mehrfamilienhäuser «einigen Stockwerkeigentümern und Mietern die Sicht wegsperren und Grünfläche verschwindet», so einer der Projekt-Gegner. Zudem würde dieses auf alten Baugesetzen beruhen. Ausserdem versuche man mit «Tricks», wie etwa das Baugesuch erst kurz vor den Weihnachts-/Neujahrs-Feiertagen zu publizieren, die Akteneinsicht möglichst kurz halten. «Einerseits ist die Verwaltung rund zwei Wochen nicht offen und möglicherweise sind auch die sachverständigen Auskunftspersonen dann in den Ferien.»

 

«Absolut keine Absicht»

«Von uns liegt absolut keine Absicht vor. Zurzeit haben wir viele Baugesuche und Projektanfragen und können auf Sonderwünsche bezüglich Ausschreibung keine Rücksicht nehmen», so Florian Wunderlin, Gemeindeschreiber und Verwaltungsleiter der Gemeinde Mettauertal, auf Anfrage. Die Frist von 30 Tagen ist im kantonalen Baugesetz (§ 60 BauG) geregelt. «Verlängerungsmöglichkeiten sind im Gesetz nicht vorgesehen», so Wunderlin. Die Stäuble Treuhand AG in Sulz ist Vertreterin der Stockwerkeigentümer-Gemeinschaft «Brüederstall». Alex Stäuble bestätigt auf Anfrage, dass man Kontakt mit der Gemeindebehörde hatte und Akteneinsicht verlangt wurde. Stäuble wollte sich jedoch gegenüber der NFZ nicht dazu äussern, ob man Einsprache mache oder nicht. «Wir handeln auftragsbezogen», so sein Kommentar.

 

 

 


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