Nach der Enttäuschung soll es zügig vorwärts gehen

  28.12.2017 Kaiseraugst

Zusätzliche Abklärungen zur Kaiseraugster Hallenbad-Vorlage

Nachdem die Kaiseraugster Stimmbürger die Hallenbad-Vorlage zurückgewiesen haben, geht der Gemeinderat nochmals über die Bücher. Erste Gespräche mit dem Eigentümer der Überbauung Liebrüti haben bereits stattgefunden.

Valentin Zumsteg

«Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe zwar mit Opposition gerechnet, aber ich bin trotzdem davon ausgegangen, dass unsere Vorlage angenommen wird», erklärt Sibylle Lüthi, Gemeindepräsidentin von Kaiseraugst. Am 13. Dezember hat die Kaiseraugster Einwohnergemeinde-Versammlung das Geschäft «Hallenbad Liebrüti» mit deutlichem Mehr an den Gemeinderat zurückgewiesen (die NFZ berichtete).

«Eine Ehrenrunde»
Lüthi bedauert diesen Entscheid, sie ist aber zuversichtlich, dass eine neue Lösung gefunden werden kann, die eine Mehrheit findet. «Es braucht halt jetzt eine Ehrenrunde.» Vergangene Woche hat sich der Gemeinderat bereits wieder mit dem Thema beschäftigt. Es fand auch schon ein Treffen mit den Besitzern der Überbauung Liebrüti statt. Denn die Gemeinde betreibt das Bad zwar, es gehört aber – wie die ganze Liebrüti – den Gebrüdern Thomas und Alexander Götz. «Wir treffen uns Anfang Jahr wieder, um das weitere Vorgehen zu diskutieren», so Lüthi.

Gemeinde und Eigentümerschaft planen eine grundlegende Sanierung und Neugestaltung des Bades. Diese soll im Rahmen des vorgesehenen Neubaus eines Wohnturms und der Sanierung des Liebrüti-Zentrums erfolgen. Die Kosten für das neue Bad werden auf eine Grössenordnung von rund 10,5 Millionen Franken veranschlagt. Um dies gemeinsam zu realisieren, wollen Gemeinde und Eigentümer eine einfache Gesellschaft «Hallenbad Liebrüti» gründen. Die Kosten sollen im Verhältnis 55 Prozent (Eigentümer) und 45 Prozent (Gemeinde) geteilt werden. Weiter ist vorgesehen, dass ein professioneller Betreiber das Bad übernimmt. Soweit die bisherige Planung. An der Gemeindeversammlung wurden aber verschiedene Punkte kritisiert, unter anderem die Rechtsform und die Kostensicherheit. Einige Bürger sprachen von einem Luxusprojekt. Sie befürchten, dass grössere Kosten als erwartet auf die Gemeinde zukommen würden. Infrage gestellt wurden auch die deutlich höheren Besucherzahlen, die nach einer Neueröffnung erreicht werden sollen.

Wird bereits ein Betreiber gesucht?
Der Gemeinderat geht nun nochmals über die Bücher. «Wir werden alles erneut anschauen und prüfen. Wenn es um die Finanzen geht, wollen wir auch die Finanzkommission einbeziehen», so Lüthi. Voraussichtlich an der Gemeindeversammlung im Sommer werde der Gemeinderat das Geschäft nochmals traktandieren. Wie stark sich eine neue Vorlage von der bisherigen unterscheide, sei offen. Denkbar wäre gemäss Lüthi, dass bereits vorgängig ein Betreiber des Bades gesucht wird. Die Gemeindepräsidentin betont, dass man schon für die nun zurückgewiesene Vorlage Fachleute beigezogen habe. «Diese sagten uns, dass eine Verdoppelung der Besucherzahlen kein Problem sei.»

Parallel zu den Abklärungen betreffend Bad laufen die Arbeiten für den Gestaltungsplan im Zusammenhang mit dem geplanten neuen Turm in der Liebrüti. Aktuell ist noch eine Einsprache des VCS hängig. Lüthi glaubt, dass diese zügig bereinigt werden kann. Auch vom VCS Aargau selber tönt es so, als zeichne sich eine Lösung ab, wie Geschäftsführer Fabio Gassmann gegenüber der NFZ erklärt.

Wenn alles rund läuft, soll bereits im nächsten Jahr das Baugesuch behandelt werden. So oder so: Das Hallenbad, das vorerst bis auf weiteres offen bleibt, wird die Gemeinde noch lange beschäftigen.


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