Gipf-Oberfrick ist wieder im Gespräch

  06.12.2017 Eiken, Frick, Gipf-Oberfrick, Schule, Gemeindeversammlung

In Eiken wird der Entscheid pro Oberstufe Frick kritisiert

Ein Überweisungsantrag an der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag fordert ein Zurückkommen auf den Entscheid und eine echte Wahlmöglichkeit. Die IG Pro Regos Gipf-Oberfrick unterstützt das Vorgehen.

Die Eiker Sekundar- und Realschüler sollen nach der Schliessung der Kreisschule Eiken-Münchwilen-Stein (EMS) per Schuljahr 2019/20 in Frick in die Oberstufe gehen. So hat es die Eiker Gemeindeversammlung am 30. Juni 2017 beschlossen. An der Gemeindeversammlung vom 1. Dezember nun haben die Eiker Stimmberechtigten mit 78 Ja- gegenüber 24-Nein-Stimmen den Gemeinderat beauftragt, den bereits gefällten Entscheid noch einmal zu überdenken und die Oberstufen-Frage im Sommer 2018 erneut zur Abstimmung zu bringen (die NFZ berichtete). Die Antragstellerinnen verlangen, dass der Gemeinderat die beiden Oberstufen-Standorte Frick und Gipf-Oberfrick einander gegenüberstellt und sie in finanzieller, organisatorischer und pädagogischer Hinsicht miteinander vergleicht.

Noch nichts entschieden
Zur Vorgeschichte: Der Gemeinderat Eiken ging letztes Jahr auf den Gemeinderat Frick zu, um anzufragen, ob die Eiker Real- und Sekundarschüler nach der Schliessung der Kreisschule EMS die Schule in Frick besuchen können. «Beide Gemeinden sicherten sich daraufhin gegenseitig schriftlich zu, dass dies ab dem Schuljahr 2019/20 so umgesetzt wird», erklärt Susanne Gmünder Bamert, Schul-Gemeinderätin von Frick auf Anfrage der NFZ. Gmünder Bamert hat aus der Zeitung vom Versammlungsbeschluss in Eiken erfahren und betont, dass mit dem Antrag allein noch nichts entschieden sei. Sie sagt auch: «Es ist das Recht der Gemeinde Eiken, vertieft zu prüfen, wohin ihre Schülerinnen und Schüler zur Schule gehen sollen.» Was sagt sie zu der Aussage, die an der Gemeindeversammlung in Eiken gemacht wurde, dass es für Eiken keine Konsequenzen habe, wenn man den mündlichen Vertrag mit Frick nicht einhalte? «Wenn man damit die Finanzen meint, ist das richtig. Es hat keine finanziellen Konsequenzen.» Auf die Frage, warum Frick mit den 16 Gemeinden, die ihre Schüler nach Frick in die Oberstufe schicken, keinen Vertrag abschliesst, verweist Gmünder Bamert auf die gewachsene Tradition seit 1866. «Sowohl die Gemeinde Frick als auch die Partnergemeinden konnten sich stets gegenseitig aufeinander verlassen.» Im Schulbereich sei sehr vieles bereits durch übergeordnetes Recht geregelt, so dass sich bisher eine Verschriftlichung nie aufdrängt habe. Zudem bestehe auch keine gesetzliche Verpflichtung für eine schriftliche Vereinbarung.

Unterstützung aus Gipf-Oberfrick
Massgeblich an der Entwicklung in Eiken mitbeteiligt ist Ignaz Heim, Mitglied des Kernteams der IG Pro Regos Gipf-Oberfrick. Er verfolgte als Gast die Gemeindeversammlung in Eiken.


Gehen Eikens Sek- und Realschüler bald in Gipf-Oberfrick zur Schule?

Die Oberstufenfrage wird nochmals diskutiert

Der Eiker Gemeinderat muss in der Frage Oberstufe Frick oder Gipf-Oberfrick nochmals über die Bücher und an der nächsten Gemeindeversammlung ein weiteres Mal dazu abstimmen lassen. Die IG Pro Regos Gipf-Oberfrick befürwortet das.

Zeitpunkt auf den Entscheid zurückkomme, meint Ignaz Heim: «Eine vertragsähnliche Abmachung mit Frick entsteht erst durch die namentliche Anmeldung von Schülern für die Beschulung. Ich gehe davon aus, dass dies noch nicht erfolgt ist. Deshalb wäre ein Rückkommen auf den GV-Entscheid vom letzten Sommer kein Problem.»

Reine Polemik
Hat er Verständnis dafür, wenn man die Vorgehensweise als Abwerben von Schülern bezeichnet? «Nein, denn es ist reine Polemik: die Schüler und Schülerinnen gehen ja noch nicht nach Frick; also können gar keine abgeworben werden.» Eine von Frick abweichende Meinung solle nicht gleich als Affront gegenüber Frick gewertet werden. Es falle aber auf, dass auf politischer Ebene immer wieder eine vorauseilende Unterordnung unter das,

Auf Nachfrage der NFZ hält Ignaz Heim von der IG Pro Regos Gipf-Oberfrick fest, dass die IG bereits vor der «Sommergmeind» mit mehreren Einwohnern in Eiken in Kontakt war und den Kontakt seither weiter gepflegt hat. Dass Eiken im Sommer eine Vereinbarung mit Frick abgeschlossen hat (siehe dazu auch Artikel Seite 1), ist für Heim kein Grund, den Entscheid nicht noch einmal zu überdenken. Schriftliche Protokollauszüge enthielten lediglich Erwägungen, Absichtserklärungen und Beschlüsse des Gemeinderats. Auf die Frage, ob es korrekt sei, wenn Eiken zum jetzigen was Frick wolle, vertreten werde. «Es geht nicht um gute Gefühle unter Gemeinderatskollegen im oberen Fricktal, sondern darum, dass die Einwohner Eikens sich für jene Variante entscheiden können, die aus ihrer Sicht den Sereal-Schülern die bestmögliche Oberstufenausbildung und Vorbereitung auf den Berufseinstieg ermöglichen. Die Oberstufe in Gipf-Oberfrick kann dies erwiesenermassen», betont Heim und er hält fest: «Die IG Pro Regos wird auch weiter alle unterstützen, die den Beitritt von Eiken zum Regos-Vertrag anstreben.»

In Frick scheut man einen direkten Vergleich der beiden Schulen nicht, wie die Fricker Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert betont. Die Fricker Schule liege verkehrstechnisch sehr günstig und verfüge an allen Schultagen über einen Mittagstisch. «Mit einem sehr breiten Freifachangebot und der Musikschule vor Ort wird den Schülern auch in pädagogischer Hinsicht viel geboten. Und indem alle drei Leistungszüge angeboten werden, sind auch Wechsel zwischen den Schulstufen am gleichen Ort gewährleistet», so die Gemeinderätin.


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