von Susanne Hörth

 «Wünsch Dir was», heisst es, wenn wir eine leuchtende Sternschnuppe am dunklen Himmel vorbeiziehen sehen. So schnell die Sternschnuppe auftaucht, so schnell verschwindet sie auch wieder. In diesem kurzen Bruchteil muss auch unser Wunschgedanke im Kopf formuliert sein, damit er (vielleicht) in Erfüllung gehen kann. So heisst es zumindest in dem altüberlieferten Glauben. Mehr Raum als den Bruchteil eines Augenblickes einnehmen dürfen Wünsche in Sisseln. Und auch die Chancen auf eine Erfüllung stehen hier gar nicht so schlecht. Der Sissler Gemeinderat hat am Neujahrs-Apéro 2017 das neue Wunschbuch vorgestellt.

«Seither wurden sechs Wünsche an den Gemeinderat herangetragen», sagt Gemeindeschreiber Heribert Meier. Und er kann gleich Positives vermelden. Einer der eingetragenen Wünsche wird im kommenden Jahr Wirklichkeit. Ein entsprechender Betrag wurde im Budget 2018 eingestellt. Gewünscht wurden für das Dorf, beispielsweise auf den beiden Kinderspielplätzen oder dem Sportplatz Grossmatt einige Aussensportgeräte, die von Jung und Alt genutzt werden können. Aktuell liegt das Sissler Wunschbuch noch bis Ende Januar 2018 auf der Verwaltung sowie beim Neujahrsapéro auf. Dazu hält der Gemeinderat fest: «Im Wunschbuch können Sie Wünsche, Inspirationen, Berührendes, Skurriles, Kritik, Sorgen, Hoffnungen, Dankeschön oder einfach etwas, das Sie schon immer sagen wollten, handschriftlich notieren oder auf einem Blatt einkleben. Nehmen Sie sich Zeit für einen Eintrag. Wir sind gespannt, wie sich das Wunschbuch mit Ihren Anliegen und Ideen füllen wird. Vielleicht geht der eine oder andere Wunsch in Erfüllung…?»

Die Idee des Sissler Gemeinde-Wunschbuches ist nicht nur schön, sondern auch zur Nachahmung für andere Gemeinden empfohlen. Warum soll die Bevölkerung nicht auf kleine oder grosse Wunder hoffen dürfen. Schlagen wir das Buch auf und lassen es unsere Wünsche für das Dorf und die Bevölkerung einen (Weihnachts)-Artikel lang Realität werden lassen. Ganz gross in vielen Büchern steht da auch der Wunsch nach mehr Zeit füreinander. Mehr Zeitgewinn entsteht, wenn wir auf unseren täglichen Berufswegen freie Fahrt haben. Und so befindet sich im Laufenburger Wunschbuch ein Eintrag ganz weit oben: «Laufenburg wird endlich staufrei.» Und das nicht nur durch die im Sommer 2018 anstehende Sanierung der Innerortsdurchfahrt. Auch nicht durch die im Frühjahr beginnende Sanierung der Ausserortsstrecke Laufenburg Richtung Sisseln und die Sanierung der aus Kaisten einmündenden Unterdorfstrasse. Nein, der Stau löst sich quasi in Luft auf, weil der Kanton beschlossen hat, das Übel an der Wurzel zu packen, einen grossen Millionenbeitrag gesprochen hat und nun endlich die Laufenburger Umfahrung in Angriff genommen wird. Der Bund trägt das seinige zur Entlastung bei und wird schon Ende 2018 mit dem Vorbereitungsarbeiten für den neuen Rheinübergang zwischen Laufenburg und Sisseln beginnen.

Die Laufenburger Umfahrung mündet später dann in die neue, grosse Hochbrücke ausserhalb von Eiken ein. Damit wird auch das Verkehrsproblem in Eiken, insbesondere das Nadelöhr bei der Einmündung in die Laufenburgerstrasse gelöst. Längst haben wir uns mit unseren Wunschlösungen vom Denken innerhalb einer Gemeinde gelöst. Um mit dem übergreifenden Planungen geht gleich ein weiterer Wunschbucheintrag in Erfüllung «Kein Gartenhag-Denken, sondern gemeinsame Ziele anvisieren.»

Mit dem Erfüllen der grossen Wünsche rund um das immer grösser werdende Verkehrsaufkommen ging fast ein kleiner Eintrag in zahlreichen Gemeinde-Wunschbüchern vergessen.

«Einfach weniger Autos auf den Strassen.» Die Erfüllung dieses Wunsches ist sehr komplex, fordert von uns allen etwas mehr ab und deshalb verschieben wird diesen Wunsch auf das übernächste Jahr.